Etwas klischeehaft, aber toll geschrieben

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westeraccum Avatar

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Faye ist mit Jack verheiratet, sie haben eine kleine Tochter namens Julienne. Nach außen ist alles okay, doch bald stellt sich heraus, dass Faye in einem goldenen Käfig lebt. Sie hat viel Geld, doch wirklich glücklich ist sie nicht, denn Jack versteht es geschickt ihr jegliches Selbstbewusstsein zu nehmen. Sie fühlt sich hässlich und fett. Als sie merkt, dass Jack eine Affäre hat, will sie Rache. Und die will sie nicht zum ersten Mal...
Erst nach und nach erfährt der Leser, dass Faye ein anderes Leben vor der Ehe hatte. Damals hieß sie noch Mathilda, ihr Vater war gewalttätig und sitzt wegen Mordes im Gefängnis, ihr Bruder brachte sich um. Sie verließ ihre Heimatstadt und beim Studium an der Stockholmer Handelshochschule lernte sie Jack kennen. Beide bauten zusammen mit einem Freund eine erfolgreiche Firma auf und kamen zu viel Geld und Ansehen, die Stockholmer Society liebt sie.
Anfangs liest sich das Buch wie die üblichen Frauenromane: eine Frau wird seelisch unterdrückt und will sich rächen. Doch dann merkt man, dass Läckberg mehr kann als die üblichen Krimischriftsteller, denn der Plot ist sehr raffiniert aufgebaut und hält die Spannung bis zum überraschenden Ende.
Schon auf der ersten Seite fragt man sich, was aus diesem Geschehen noch werden kann.
Das Buch hat drei verschiedene Teile, die geschickt miteinander verwoben sind: da ist zuerst einmal Fayes Geschichte, die in der dritten Person erzählt wird. Dann gibt es Erinnerungen an Fayes Zeit mit ihren Eltern, die in der Ich-Form geschrieben und durch Überschriften gekennzeichnet sind. Und dann sind da die geheimnisvollen kurzen, kursiv gesetzten Einsprengsel, die auf ein Geschehen hinweisen, das der Leser noch nicht entschlüsseln kann.
Ein wirklich guter Krimi, den man mit Freude liest!