Trau ihm nicht – und ihr auch nicht!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
amena25 Avatar

Von


Nach außen hin wirken Jack und Faye als das absolute Traumpaar: schön, erfolgreich, vermögend, mit einer süßen Tochter gesegnet.... Doch das scheinbare Glück hat sich schon lange ins Gegenteil verkehrt. Faye, die einst mit ihrer Geschäftsidee den Grundstein für das heutige äußerst erfolgreiche Unternehmen ihres Mannes gelegt hat, langweilt sich nun zu Hause. Zum Hausfrauen- und Mutterdasein verpflichtet, obwohl sie damit eigentlich kaum etwas zu tun hat, da Kindermädchen, Putzfrau und Köchin ihr alle Arbeiten abnehmen, hat sie nichts anderes zu tun, als sich mit den andern Frauen anderer erfolgreicher Männer zu treffen. Verzweifelt versucht sie, ihrem Mann zu gefallen, von ihm begehrt und respektiert zu werden. Doch damit ist es wohl schon lange vorbei, Jack hat nur noch Verachtung für sie übrig und sein Interesse gilt nur noch der Firma und vermutlich anderen Frauen. Interessant ist, dass dies alles in der Ich-Form aus Fayes Perspektive geschildert wird. Dennoch kann – oder will – man sich nicht mit ihr identifizieren, auch wenn man ihr Verhalten teilweise verstehen kann.
Eher will man Faye nur noch schütteln, um ihr die Augen zu öffnen, wie sehr sie sich durch ihr Verhalten erniedrigt.
In einem zweiten Teil wird beschrieben, wie sich Faye und Jack als junge Studenten begegnet sind und was für eine starke und intelligente Persönlichkeit Faye damals war. Doch man erkennt auch ihre dunkle und gewalttätige Seite und immer wieder wird angedeutet, dass in ihrer Familie etwas Schlimmes passiert sein muss.
Als Faye ihren Mann inflagranti mit einer anderen Frau erwischt, versucht sie immer noch, ihn zu halten. Doch Jack nutzt die Situation, um Faye loszuwerden. Völlig mittellos, nur durch ihre treue Freundin Chris unterstützt, baut Faye sich eine neue Existenz auf – und sie sinnt auf Rache. Auch wenn man sich ausmalen kann, wie diese Rache aussieht und wie sie ausgehen wird, ist dieser dritte Teil doch spannend.
Insgesamt ist ,,Golden Cage“ ein spannender Roman, allerdings haben mich die klischeehaften Männer- und Frauenverhaltensweisen zunehmend gestört.
Auch wenn Läckberg mit dieser Thematik eine ganz andere Geschichte erzählt, kommt der Roman meiner Ansicht nach nicht an die Falck/Hedström-Reihe heran.