Google Unser

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singstar72 Avatar

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Ein wichtiges Buch? Ganz sicherlich. Ein gut gemachtes Buch? Da bin ich mir noch nicht so sicher.

Das Cover ist schon mal eindrücklich gestaltet. Es spielt durch die Farbgebung deutlich auf seinen Inhalt an. Und als Referenzpunkt für ein solches Werk das „Vater Unser“ zu wählen, ist quasi nur folgerichtig. Der schwarze Hintergrund unterstreicht durch seinen Kontrast die angestrebte Bedeutsamkeit.

Allerdings hat mich schon das Inhaltsverzeichnis in etwas Verwirrung gestürzt. Die einzelnen Kapitel scheinen mir nicht wirklich bedeutungsscharf voneinander getrennt zu sein. Ich hatte auf den ersten – bislang unbestätigten – Blick den Eindruck, hier würde unnötig Inhalt auf mehrere Kapitel verteilt, um nicht zu sagen aufgeblasen. Aber wir werden sehen.

Natürlich ist die Leseprobe wieder einmal zu kurz, um wirklich die „Stoßrichtung“ des Buches beurteilen zu können. Lediglich den Stil kann ich ein wenig einschätzen.

Das Buch ist so aufgebaut, dass zuerst in Grundzügen die klassische Religion skizziert wird, bevor der Autor dies mit den Symbolen und dem Gebaren des digitalen Zeitalters vergleicht. Und eben in diesem Teil hört die Leseprobe auf. Es sind erst schwache Schimmer zu erahnen, was genau der Autor „am Digitalen“ zu kritisieren haben wird.

Hm – bisher lässt es sich recht gut lesen. Der Stil ist flüssig. Allerdings ist der Autor eben doch kein Religionswissenschaftler, was man auch merkt. Er hat sich aber sehr bemüht, dem Leser wichtige Inhalte griffig zu vermitteln. Nur, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, hier werden doch Inhalte verkürzt und „zurechtgebogen“, um in seine Thesen zu passen. Sicher, was er über die Religion sagt, ist nicht falsch. Aber in manchem eben auch zu kurz gegriffen. Meiner persönlichen Ansicht nach.

Ich bin durchaus neugierig geworden, das ja. Auch ich teile eine gesunde Skepsis dem digitalen Zeitalter gegenüber. Und es ist nur folgerichtig, dass in einem weitestgehend säkularisierten Zeitalter etwas Anderes den Platz der Religion im engeren Sinne einnimmt. Nur, was dieses Buch hier wirklich ist, kann ich noch nicht einschätzen. Eher Pamphlet, Essay, Glosse oder doch ernsthafte Auseinandersetzung? Ich würde es gerne herausfinden.