Kurzweilige Unterhaltung und leider verschenktes Potenzial

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zigontke Avatar

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"Götterfunke - Liebe mich nicht" ist der Auftakt einer neuen Jugendbuchtrilogie von Marah Woolf. die Autorin kenne ich bereits mit Ihrer Federleicht-Saga. "Götterfunke" ist erstmals in einem Verlag erschienen, alle anderen Bücher wurden von der Autorin selbst veröffentlicht.

Aufmerksam auf das Buch bin ich durch die Verlagsseite geworden. Zuerst sprach mich das Cover sofort an. Ich mag die Farben und auch das Mädchen. Mal nicht das typsische Blondchen. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch wunderschön aufgemacht. Und dann sprach mich natürlich der Klappentext an. Götter, Prophezeiungen und eine Wette ließen mein Herz höher schlagen und es klang nach einer Geschichte wie für mich geschaffen.

Es geht um Jess die mit Ihrer besten Freundin Robyn den Sommer in einem Feriencamp verbringen möchte. Das letzte was Sie sich vorgenommen hat ist sich zu verlieben. Aber ausgerechnet in diesem Camp trifft Sie auf Cayden und bald bekommt Jess ihn nicht mehr aus dem Kopf. Doch Cayden ist nicht der für den Jess ihn hält. Denn er ist ein Titan und verfolgt seine ganz eigenen Ziele. Er möchte sterblich werden und ist eine Wette mit Zeus eingegangen. Alle 100 Jahre darf er auf die Erde um dort ein Mädchen zu finden das ihm wiederstehen kann. Erst dann erfüllt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch.

Gut gefallen haben mir die vielen Hintergrundinformationen der Titanen und Götter. Da hat die Autorin sehr viel eingebaut und das ein oder andere Mal fand ich mich auf Google wieder um mehr über den jeweiligen Gott oder Titan zu erfahren. Auch das Setting fand ich super gewählt. Ein einsames Camp, umgeben von Natur spricht mich sofort an.

Allerdings finde ich hat die Geschichte sehr viel an Potenzial verschenkt. Mir war schon bewusst das es hier natürlich auch um Liebe geht, aber diese stand für mich einfach zu sehr im Vordergrund. Dieses ewige Hin und Her zwischen Jess und Cayden hat mich irgendwann nur noch genervt und ich hatte das Gefühl das die Handlung gar nicht richtig voran geht. Zum Glück kam so etwas ab der Hälfte des Buches etwas Spannung auf und die Story wurde mal interessant.

Die Charaktere sind für mich leider allesamt blass geblieben. Bis auf Jess, deren Vergangenheit das ein oder andere Mal aufgerollt wurde, hat man keinen genauer kennen gelernt. Alle Personen tauchen hier und da mal auf, bekamen aber in meinen Augen viel zu wenig Tiefgang. Sehr schade. Die Götter wurden in diesem Buch etwas moderner dargestellt und nicht wie man sie aus den alten Sagen kennt. In diesem Punkt kann ich mich auch nicht ganz festlegen ob ich das gut oder schlecht finden soll. Ein Zeus der seine "Jugensünden" bereut und jetzt einen auf Familie macht, fand ich schon sehr merkwürdig. Dann hab ich die alten, stolzen Götter schon fast lieber.

Super fand ich die einzelnen Abschnitte in denen Hermes sein Protokoll schreibt. Diese kurzen Kapitel waren wirklich witzig.

Alles in allem war es sehr kurzweilige Unterhaltung und das Buch konnte man schnell weglesen. Mehr aber auch nicht. Sehr schade, denn ich hab mir wirklich viel versprochen, aber dieses ganze Hin und Her und Liebesdreieck war mir einfach zu viel des Guten.