So nah, so fern

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Was macht ein gutes Buch aus? Es muss fesseln, es muss den Leser auf die eine oder andere Art "abholen". Tanja Pleva hat das mit ihrem "Gottesopfer" bei mir geschafft. Sie holte mich fast vor meiner Hautür ab, in meiner Heimatstadt Hamburg. Dort herrscht tiefster Winter. Bei Schnee und Eis (auch das kennen alle aus den vergangenen Wochen noch allzu gut) versuchen zwei korrupte Polizisten Verkehrssünder zu erwischen und sie gegen ein kleines Bestechungsgeld laufen zu lassen. Doch dann kommt alles anders: Sie entdecken mitten in der Hansestadt ein Skelett. Die Frau scheint noch zu leben.

Dann lernt man zwei weitere Ermittler kennen, Peter Brenner von Europol und den äußerlich fitten aber angeschlagenen Sam O'Connor. Der scheint schnell durch seine persönlichen Probleme eine vielschichtige und damit spannende Figur zu sein. Fast augenblicklich lernt man eines der Geheimnisse kennen, das ihn umgibt: Sams Schwester Lily ist schizophren. Doch Sam hat kaum Zeit, sich darum zu kümmern. Er ist beordert worden, mit Brenner zwei Fälle zu lösen.

Die Geschichte bleibt längst nicht nur in Hamburg, sie führt nach München oder Rom mit schnellem Wechsel der Standorte und Figuren. Autorin Tanja Pleva baut Spannung auf, die Neugier weckt, mehr als nur die Leseprobe zu lesen.