Spannende Geschichte, aber anstrengender Schreibstil

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jackieo Avatar

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''Grace" von Paul Lynch beginnt mit dem Blick auf Grace, ein noch junges Mädchen, das zur Zeit der großen Hungersnot in Irland im 19. Jahrhundert aufwächst. Die Leser:innen lernen ihre Mutter Sarah kennen. Diese ist im siebten Monat mit dem fünften Kind schwanger und weiß nicht mehr wie sie ihre Kinder noch ernähren soll. Also schneidet sie Grace kurzer Hand die langen Haare ab und gibt ihr den Auftrag sich in den nächsten Monaten als Junge durchzuschlagen, Arbeit zu finden und genug Lohn zu verdienen, mit dem sie dann zur Familie zurückkehren soll.
Wie man sich vorstellen kann, ist dieser Ausblick für Grace unheimlich und voller Angst darüber geprägt was in der Welt wohl alles auf sie lauert. Kurz nach ihrem Rauswurf kehrt sie noch einmal zum Haus ihrer Mutter zurück, um ihren jüngeren Bruder Colly zu fragen, ob er sie nicht begleiten möchte.

Auf den ersten Seiten wird deutlich, dass es in diesen Roman um die raue Realität und das nackte Überleben in der damaligen Zeit geht. Die Leser:innen erfahren, dass Grace und ihr Bruder wohl denselben Vater haben während die anderen Geschwister Halbgeschwister zu sein scheinen. Aber das ist lediglich angedeutet und daher eine Vermutung.

Der Schreibstil strengt beim Lesen doch ziemlich an. Dieser ist geprägt durch schon fast lyrische Elemente und eine Ansammlung von Metaphern, so dass ein flüssiges Lesen schwerfällt. Sicher ist es eine Kunst so zu schreiben, inwieweit es tatsächlich für mehr als kurze Erzählungen sinnvoll ist, wird man wohl erst am Ende des Romans beurteilen können.