Berührende Geschichte einer Irland-Odyssee

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Im Jahre 1945 herrschen in Irland große Hungernöte, was Grace Mutter dazu veranlasst, ihre Tochter in Jungenkleidung auf die Reise zu schicken, sich Arbeit zu suchen und für sich selbst zu sorgen. Grace macht sich mit ihrem kleinen Bruder Colly, der sich hier heimlich angeschlossen hat, auf eine lange Reise durch ein Land, in dem Gefahren lauern und viel Elend herrscht.

Der Autor Paul Lynch wurde unter anderem für das vorliegende Buch in seinem Heimatland Irland ausgezeichnet, was meine Neugier auf den Roman zusätzlich gesteigert hat. Er erzählt die bewegende Geschichte in einem außergewöhnlichen und aus meiner Sicht sehr schönen Schreibstil, der dem Buch einen ganz besonderen Charme verleiht. Seine schon fast poetische Prosa liest sich zwar nicht ganz so einfach, wie viele andere Bücher, aber sie hat mich von Beginn an in den Bann gezogen. Sie verleiht der schicksalshaften Lebensgeschichte von Grace unglaublich viel Authentizität und lässt die damalig schwere Welt lebendig vor Augen erscheinen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und beleuchten mit der Hungersnot in Irland eine spannende und selten beachtete Epoche.

Insgesamt konnte mich "Grace" von Beginn an begeistern und stellt sicherlich eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr dar. Gerade der schon bezaubernde Schreibstil des talentierten Autors Paul Lynch verleiht dem Roman so viel Wertigkeit, dass ich es als äußerst lesenswert weiterempfehlen kann. Meine Bewertung fällt mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.