Erschütternd

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gustav Avatar

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Ein Buch wie ein Donnerschlag, der einen tief erschüttert und im Mark trifft. Ein Buch so zart und traurig, dass ich es einige Momente beiseite legen musste, um mich zu sammeln. Ein Buch, dass mich zu tiefst bewegt hat.
Mit intensiver Sprache und Eindringlichkeit verfasst, hat "Grace" mich sofort gefangen genommen. Die bohrende Armut, der Hunger, das Leid bewegen Grace´s Mutter dazu, ihre 13- jährige Tochter in Männerkleidung zu verstecken und aus dem Haus zu werfen. Sie soll arbeiten und für die Familie Geld verdienen, wie es im Irland 1845 nur Männern und Jungen möglich war. Grace begibt sich also auf die lange Wanderung von Black Mountain in Donegal nach Athlone und später bis nach Limerick, wo die Auswandererschiffe in die USA ablegen.
Das Kind erlebt, wie Menschen werden, wenn sie leiden und Hunger austehen. Sie töten und rauben ohne einen zweiten Gedanken. Man isst, was man bekommen kann, ob nun Krähe oder Gras. Trotz dem rücksichtslosen Leben auf der Straße wächst Grace langsam zu einer jungen Frau heran. Der Leser verfolgt ihre Odysee in dieser bitteren, harten Lektüre vor dem Hintergrund einer der schwersten Zeiten Irlands.
Eine zerschmetterndes aber unglaublich gutes Buch. Eine klare Leseempfehlung.