Geschmackssache

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msl_kl Avatar

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Paul Lynch widmet sich in Grace einem sehr dunklen Kapitel der irischen Geschichte. Als 1845 eine große Hungersnot herrscht, wird Grace mit 14 Jahren von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt und muss von nun an selbst schauen, wie sie zurechtkommt. Ihr Bruder Colly schließt sich ihr an und so gehen die beiden gemeinsam auf Wanderschaft durchs Land. Sie stoßen auf die unterschiedlichsten Menschen und erleben so ziemlich die Hölle auf Erden. In sehr poetischer, lyrischer Sprache schildert der Autor Erlebnisse, von denen es reichlich gibt und die einem oftmals den Atem stocken lassen. Am meisten hat mich an dem ganzen Buch jedoch die fehlende wörtliche Rede gestört und oftmals wusste ich nicht, ist das Erlebte wirklich geschehen oder Einbildung? Ich tat mir mit der Geschichte sehr schwer, da sie nicht leicht zu lesen ist. Außerdem herrscht durchgehend eine mystische, bedrückende, traurige Atmosphäre, die überhaupt nicht endete und mich daher sehr bedrückt zurückgelassen hat. Ich mag von Büchern aber nicht runtergezogen werden und deshalb hat das Buch einen persönlichen Geschmack nicht so ganz getroffen. Ich glaube aber schon, dass es sehr viele begeisterte Leser geben wird, die sich für die Mythen, Riten und Sitten Irlands interessieren und an dieser Geschichte Gefallen finden werden.