Lesen reicht nicht. Eintauchen oder sein lassen.

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annamichalea Avatar

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Ein Buch wie Grace habe ich noch nicht gelesen. Interessiert hat es mich, da ich familiär eine Verbindung zu Irland habe und die Leseprobe, vor allem der Anfang, mich sehr gefesselt hat.
Die jugendliche Grace wird von ihrer Mutter in einer Nacht und Nebel Aktion aus dem Haus gejagt. Brutal wird sie als Junge verkleidet, brutal deshalb, weil ihr die Haare ohne Ankündigung mit einer Axt abgehackt werden und sie eigentlich damit rechnet von der Axt getötet zu werden.
Erst im Verlauf des Buches wird klar, dass diese abstossende Aktion eher etwas Gutes war, beziehungsweise sein sollte. Die Mutter wollte so Schlimmeres für Grace ( nachzulesen, will nichts vorverraten ) verhindern, was kaum zu glauben ist.
Der Name Grace spukte mir während des Lesens immer im Hinterkopf herum. Bis es klick machte. Amazing Grace, das Lied das fast jeder kennt und von einer erstaunlichen Gnade handelt. Das entbehrungsreiche Leben von Grace auch als Gnade betrachtet? Hätte es schlimmer oder nur anders kommen können?
Am meisten beeindruckt hat mich der Gesamteindruck, den das Buch hinterlassen hat. Ein Gefühl, dass man nicht in Worte fassen kann, aber sicher die Irische Mentalität mitgeprägt hat.