In den Sonnenuntergang

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
lisaliestgern Avatar

Von

Ich fand die Aussicht auf eine Reise durch den Süden der USA sehr reizvoll und habe mich sehr gefreut auf das Buch. Das Cover fand ich sehr ansprechend.
Zunächst hat mir das Buch auch sehr gut gefallen. Grace gibt, da sie gerade massive Eheprobleme hat, dem Drängen ihrer Mutter Loralynn nach, sie auf einem Roadtrip auf den Spuren von Elvis zu begleiten. Die Beziehung zwischen den beiden ist sehr schwierig, weil Graces Kindheit eine unglückliche war und ihre Mutter sehr exzentrisch ist. Die Autorin erzählt davon jedoch nicht jammernd wehleidig sondern humorvoll, was mir gut gefallen hat. Allerdings hat mich der Schreibstil immer mehr aufgeregt. Oder liegt es an der Übersetzung? Viele Sätze sind umständlich formuliert, zum Beispiel auf S. 34: "Für ihn hieß, es zu 'versuchen', dass er abspülte und Essen kochte, den Haushalt versorgte, wenn ich nur gesehen und gehört werden wollte." Oder S. 62: "Mama stand auf, kreischte und klatschte über dem Kopf im Takt der aus dem kleinen Lautsprecher plärrenden Musik in die Hände". Alles wird zudem im Imperfekt erzählt, und man weiß manchmal erst nicht, ob man gerade von der Gegenwart oder Vergangenheit/Graces Kindheit liest.
Schluss war dann für mich, als sich herausstellt, dass Loralynn krank ist. Ich will jetzt nicht spoilern, was sie hat, aber da eine mir nahe Person an dieser Krankheit gestorben ist, konnte ich nicht mehr mit Genuss weiterlesen, da ich dauernd auf das Auftauchen eines der mir leider bekannten Symptome wartete.