Ein wunderschöner Hexenschmöker, der riesengroße Lust auf mehr macht!

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corniholmes Avatar

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Als ich das erste Mal auf Green Witch gestoßen bin, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. In das wunderschöne Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und Hexengeschichten fallen seit meiner Kindheit absolut in mein Beuteschema. Von der Autorin Andrea Russo hatte ich bisher noch nichts gelesen. Green Witch sollte also mein erstes Buch von ihr werden.


Elisabeth Aurora Vermeer, auch Lizzy genannt, ist eine Junghexe, die ihrem 12. Geburtstag schon ganz ungeduldig entgegen sieht. An diesem Tag wird nämlich beschlossen werden, zu welcher ihrer Hexentanten sie in die Hexenbildung gehen und in welcher Hexenkunst sie unterrichtet werden soll. Als der große Tag endlich da ist, trudeln Lizzys Tanten bei ihr zu Hause ein, denn sie gemeinsam bilden den Hexenkreis und werden zusammen entscheiden, wer „Die Eine“ sein soll. Zu Lizzys großer Enttäuschung fällt die Wahl auf ihre Großtante Camillia, die eine Kräuterhexe ist. Kräuterhexe, puh, wie öde ist das denn? Warum nur ist nicht Ava, die coole und wunderhübsche Meerhexe, ihre Lehrmeisterin geworden? Und dann erhält Lizzy von Tante Camilla auch noch eine riesengroße Vogelspinne als Ausbildungsgeschenk! Ein Trost ist, dass Stina, Lizzys allerbeste Freundin, sie für ein paar Tage zu ihrer Tante begleiten darf. Bei Camilla angekommen, soll sich dann sehr schnell zeigen, dass die Zeit bei ihr alles andere als langweilig werden wird. Mysteriöse Dinge geschehen und ehe es sich Lizzy versieht, steckt sie mittendrin in einem aufregenden Abenteuer.


Hach Leute, ich bin total verliebt in dieses Buch! Meine Erwartungen wurden hier mehr als erfüllt, für mich hat sich Green Witch zu einem richtigen Highlight entwickelt. Kennt ihr das, wenn ihr mit einem Buch beginnt und schon nach den ersten Seiten wisst, dass ihr ein absolutes Schätzchen in den Händen haltet, welches euch hellauf begeistern wird? Bei mir war es so mit Green Witch. Ich wollte abends, kurz vor dem Schlafen gehen, nur mal kurz in das Buch reinlesen, wurde dann aber bereits von den ersten Seiten so sehr mitgerissen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte mit dem Lesen. Ich habe das Buch dann auch so richtig weggesuchtet und hätte mich danach am liebsten sofort auf den nächsten Band gestürzt. Leider gibt es diesen noch nicht und soweit ich weiß, ist leider auch noch nichts angekündigt. So, wie die Geschichte aber endet, gehe ich sehr davon aus, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Hoffentlich liege ich mit dieser Vermutung richtig!


Was mir hier gleich als erstes aufgefallen ist: Andrea Russo hat einen großartigen Schreibstil. Er ist mitreißend, lebendig, locker-leicht und liest sich super angenehm. Das Einzige, was mich nur zuerst ein bisschen ins Stocken gebracht hat, waren die vielen Schimpfwörter. Ausdrücke wie „Scheiße“ fallen schon ziemlich oft. So etwas sehe ich in Kinderbüchern ja eigentlich gar nicht gerne, aber hier hat es mich tatsächlich nicht groß gestört. Aus Erwachsenensicht hätte ich es zwar schon besser gefunden, wenn es etwas weniger Kraftausdrücke gegeben hätte, allerdings machen diese die Story nur authentischer und ich denke, dass sich Zielgruppe auch nicht daran stören wird. Ich werde deswegen auf jeden Fall keinen Stern abziehen. Nein, ich fand Green Witch so wahnsinnig toll, dieses Buch hat definitiv die volle Sternenzahl verdient.


Erfahren wir tun wir hier alles aus der Sicht von Lizzy in der Ich-Perspektive. Mit Lizzy ist Andrea Russo eine ganz wundervolle Protagonistin gelungen, bei der man gar nicht anders kann, als sie zu lieben. Sie ist ein unheimlich sympathisches, lustiges und süßes junges Mädchen. Ich konnte mich vom ersten Moment an problemlos in sie hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken jederzeit nachvollziehen. Besonders zu Beginn der Geschichte habe ich ein richtiges Mitleid mit Lizzy empfunden. Sie ist bitter enttäuscht, als beschlossen wird, dass sie von ihrer Tante Camilla, einer Kräuterhexe ausgebildet werden soll. Da ich mit Kräutern und Pflanzen so gar nichts am Hut habe, konnte ich Lizzy schon irgendwie verstehen, dass sie die Entscheidung doof findet.

Lizzys große Enttäuschung wird sich aber recht bald wieder legen, so viel kann ich euch ja schon mal verraten.


Neben unserer Protagonistin konnte mich die Autorin auch mit den weiteren herzlichen Charakteren vollkommen überzeugen. Mein persönlicher Liebling war Stina. Mit ihrer liebenswert-fröhlichen und witzigen Art konnte sie mein Herz sofort im Sturm erobern. Zudem ist sie eine tolle beste Freundin, auf die sich Lizzy immer verlassen kann. Wie die innige Freundschaft der beiden hier beschrieben wird, hat mich richtig glücklich gemacht. Allerdings weiß Stina tatsächlich nichts von Lizzys Hexenkräften. Dieses große Geheimnis lastet verständlicherweise schwer auf Lizzy, denn natürlich würde sie ihrer besten Freundin gerne die Wahrheit erzählen.


Wen ich auch unglaublich liebgewonnen habe, ist Rusty, Lizzys Vogelspinne. Ja, ich weiß, was ihr jetzt denkt: Eine Vogelspinne?! Also, eigentlich kann ich Spinnen überhaupt nicht leiden, vor allem keine großen, haarigen Vogelspinnen, aber Rusty fand ich total niedlich und extrem cool. Zudem ist er ja auch keine normale Vogelspinne, schließlich bekommt Lizzy sie von einer waschechten Hexe geschenkt. Mehr über Rusty werde ich hier aber nicht erzählen. Wenn ihr gerne mehr Rusty, die Vogelspinne, erfahren möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)


Mich konnte die Story wirklich von den ersten Seiten an verzaubern und durchweg mitfiebern und schmunzeln lassen. Hier folgt einer packenden und fantasievollen Idee der nächsten, Langeweile kommt hier an keiner einzigen Stelle auf. Die Handlung ist spannend, witzig, warmherzig und wunderbar magisch und die bildhaften Beschreibungen bescheren uns Lesern ein pures Kopfkino. Das Zuhause von Tante Camillia wird echt genial beschrieben. Ich wäre da beim Lesen nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um mir Camillas Hexenhaus und vor allem den großen Turm, in welchem Lizzy und Stina schlafen werden, selbst mal anzusehen.


Für Mädchen – und durchaus auch Jungen – ist das Buch ab etwa 10 Jahren prima geeignet. Für Erwachsene ist es in meinen Augen aber auch absolut lesenswert! Wer in seiner Kindheit gerne den Bibi Blocksberg Hörspielen gelauscht hat, der wird garantiert auch von Green Witch ganz begeistert sein. Mit Bibi Blocksberg kann man Green Witch zwar nicht so wirklich vergleichen, da die Story schon ziemlich anders ist, aber ich hatte hier beim Lesen irgendwie dennoch total das nostalgische Gefühl, da mich die Geschichte trotz der vielen Unterschiede ständig an Bibi Blocksberg hat denken lassen. Aber keine Sorge: Green Witch ist kein müder Abklatsch von irgendwelchen anderen Hexengeschichten. Das Buch erzählt eine einzigartige Geschichte, bei der ich mich nur immer wieder wiederholen kann: Ich finde sie große Klasse und hoffe so sehr, dass es noch viele weitere Bände mit Junghexe Lizzy und Co geben wird!


Fazit: Man nehme folgende Zutaten: Einen fabelhaften Schreibstil, ein tolles Setting, viele fantasievolle Ideen und lauter liebenswerte Charaktere. Dazu gebe man jede Menge Spannung, Humor, Geheimnisse, Magie und Fantasie und füge noch wichtige Werte wie Freundschaft, Vertrauen, Mut und Zusammenhalt bei. Diese wundervolle Mischung verpacke man in einem wunderhübschen Einband mit einem traumhaften Cover. Und was erhält man? Genau! Ein fantastisches Buch, welches uns Leser von den ersten Seiten an verzaubert und einfach mega gute Laune macht. Ich bin total begeistert und hoffe sehr auf viele weitere Bände. Von mir erhält dieser magisch schöne Hexenschmöker eine ganz große Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 hexenstarken Sternen!