Jetzt warte ich neben meinem Hogwartsbrief auch noch auf eine Tante, die mich endlich abholt

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Lizzy, eigentlich Elizabeth Aurora Vermeer, wird 12 Jahre alt und soll endlich als Junghexe ausgebildet werden. Zu diesem Anlass kommen zahlreiche Tanten unterschiedlichen Grades zusammen, um vielleicht selbst als „die Eine“ ausgewählt zu werden, die Lizzy ausbilden darf. Unter ihnen gibt es Lichthexen wie ihre Mutter, Schattenhexen, Erdhexen, oder auch Wetterhexen. Doch eines weiß Lizzy genau. Alles ist ihr lieber als eine Kräuterhexe zu werden. Als sie Ava sieht, die viel cooler als ihre Kräuterhexentante Camilla ist, steht ihr Wunsch eine Wasserhexe zu werden fest. Das Buch, das ihre Bestimmung letzlich bekannt geben soll, weist Unstimmigkeiten auf. Eine Abstimmung unter den Hexen führt schließlich dazu, dass Lizzy einer Ausbildung bei Camilla zugewiesen wird. Lizzy ist zutiefst enttäuscht und dann erhält sich auch noch eine Spinne als Ausbildungsgeschenk. Alleiniger Trost erscheint ihr, dass ihre beste Freundin Stina sie für einige Zeit zu ihrer Tante begleiten darf.


Die Geschichte ist wirklich süß. Rusty, die Spinne, könnte mich auch von meiner Spinnenphobie befreien. Sie ist extrem cool! Die Freundschaft zwischen den Mädchen ist wunderbar harmonisch. Zu keinem Zeitpunkt gibt es Zickereien. Die beiden sind einfach sympathisch und man nimmt ihnen die fast schon anmutende Schwesternschaft ab. An Spannung fehlt es auch nicht in dem kleinen Abenteuer, das die Mädchen ertwartet. Lizzys innerer Zwiespalt (denn die Welt der Kräuter ist gar nicht so blöd wie gedacht, aber es zieht sie auch gen Wasser) entwickelt sich schon bald zu etwas, das es schon lange nicht mehr unter Hexe gab. Dabei hat jemand ein ganz besonderes Auge auf die Junghexe geworfen. Das Rätsel, wer der Hauseinrdingling ist und wer hinter dem gemeinen Anschlag auf die Tante verantwortlich ist, bleibt bis zum Schluss offen. Dieser Aspekt der Geschichte ließ mich kaum innehalten. Die Offenbarung ist sehr überraschend, vorher wird man eher nicht selbst drauf kommen.

Die aufgebaute Welt wird schön beschrieben und man kann sich sowohl den Turm, in welchem die Mädchen schlafen, als auch den See und die Gärtnerei mit der gruseligen Pflanze leicht und sehr gut vorstellen.

Auf den Boden der Tatsachen meines nicht mehr jugendlichen Alters wurde ich durch Begriffe geholt, die sich eindeutig an eine andere Zielgruppe richten als meine: „Hey Girls“, begrüßt Stinas Schwarm Tim die Mädchen mehrere Male, der außerdem einem Youtube Star ähnelt. Krasser Shit! Das hat mich aus dem Lesefluss gerissen, wird wohl aber bei den jüngeren Lesern als ganz normal aufgefasst werden.


In der Geschichte ist eine ganz wunderbare Idee verpackt, die für Spaß, Spannung und Überraschungen beim Lesen sorgt.