Nervenkitzel

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januar12 Avatar

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Kennt ihr das? Wenn's so spannend ist, dass es beim Lesen kribbelt? Man fast nicht weiterlesen möchte, weil man sich kaum traut, weil man ahnt, dass es sich immer weiter zuspitzt und es für alle Beteiligten immer gefährlicher wird? So erging es mir hier.

Anna Schneider hat mir dem vierten Grenzfall wieder einen sehr spannend inszenierten Kriminalfall konstruiert, der sich langsam aufbaut, aber immer schneller an Fahrt gewinnt und schließlich in einem fulminanten Ende mündet.

Für mich war es der erste "Grenzfall". "In der Tiefe der Schuld" spielt zum Teil in Innsbruck und zum anderen am bayerischen Walchensee. Ein ganz persönlicher Fall für den österreichischen Chefinspektor Bernhard Krammer : in der Wohnung seiner Kollegin Rosza Szabo wird ein toter Mann aufgefunden, sie selber hat am Vortag Hals über Kopf die Dienststelle verlassen und ist spurlos verschwunden. Er ist auf die Hilfe seiner deutschen Kollegin Alexa Jahn angewiesen, denn Spuren führen nach Deutschland. Gelingt es den beiden, die noch viel mehr verbindet als dienstliche Gemeinsamkeiten, Rosza zu finden ?

Immer wieder werden in kurzen Sequenzen die Geschichte einer Frau eingeschoben, deren tragische Geschichte immer mehr auf eine dramatisches Ende hinauszulaufen scheint. Dazu kommt, dass sich die Erzählstränge der beiden Ermittler abwechseln und auch öfter an spannenden Stellen wechseln. Ein ungemeiner Sog entsteht, Nervenkitzel pur auch für den Leser, auch durch immer mehr werdenden mysteriösen Unfällen und Vorkommnissen. Die zweite Hälfte des Buches mag man daher kaum aus der Hand legen.

Die ersten drei Bände muss ich nun unbedingt nachholen, mir gefällt der Erzählstil der Autorin unheimlich gut. Neben der spannenden Geschichte bekommt man allerdings auch die malerische Gegend nahegebracht und man bekommt gleich Reiselust, die Schauplätze selbst zu entdecken.