Sehr spannend und einfach nur toll aufgebaut

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spannungsjaegerin Avatar

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Das Krimijahr wird zum vierten Mal mit einem neuen Teil aus der "Grenzfall" Reihe von Anna Schneider eingeläutet und ich war direkt wieder dabei, denn auch dieses Mal lohnt es sich wieder!

Der vierte Fall wird persönlicher, denn Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo verschwindet und in ihrer Wohnung wird eine männliche Leiche gefunden. Was schon im Vorgänger angerissen wurde, findet hier seine spannende Fortsetzung und Bernhard Krammer und Alexa Jahn müssen sich schnell von Geheimnis zu Geheimnis hangeln, denn die Zeit ist nicht auf ihrer Seite...

Anna Schneider gelingt es mühelos, die Leser*innen in der Geschichte zu empfangen und auch nach einem Jahr Wartezeit habe ich sehr schnell wieder eine gewissen Nähe zu den Figuren aufgebaut. Mit Bernhard Krammer und Alexa Jahn finden sich zwei sympathische Ermittler, die doch irgendwie eine andere Herangehensweise haben, sich dadurch aber sehr gut ergänzen. Mit dem aktuellen Fall wird noch mehr Nähe zu den beiden aufgebaut, da es ein persönlicherer Fall für Bernhard Krammer ist und das ist auch direkt spürbar, was die Geschichte aber nur noch greifbarer und authentischer macht. Mit dem Einstieg kommt das ganze direkt zur Sache und es wird sich nicht mit Nebensächlichem aufgehalten, was auch für den Rest zu trifft. Die Ereignisse überschlagen sich und auch wenn man zwischen durch noch Platz zum Luft holen bekommt, steht die Geschichte trotzdem nie wirklich Still und es kommt immer etwas neues dazu. Nach und nach baut sich ein immer größeres Bild auf und man kommt nicht drum herum, alles irgendwie zusammenzufügen und mitzurätseln. Ich hatte nie meine Schwierigkeiten einen Überblick über alles zu behalten, auch wenn es mit den zunächst unbekannten Personen, bei denen die Identität erst noch herausgefunden werden muss, nicht ganz so einfach ist. Trotzdem ist es nie durchschaubar und man weiß eigentlich nie wirklich was als nächstes kommt. Mir hat die Balance zwischen neuen Informationen, Aufarbeitung und Ermittlungen sehr gut gefallen, denn nichts überwiegt oder verliert an Spannung. Fesselnd von Anfang bis zum Ende.

Bernhard Krammer und Alexa Jahn sind mit ein Grund dafür, warum ich die Krimireihe so gerne verfolge. Wie schon erwähnt, sind es zwei sehr sympathische Figuren, die ein Händchen für die Ermittlungen haben, aber bedacht vorgehen, die Gefahr aber auch nicht scheuen. Sie handeln dabei nicht immer komplett richtig, was sie aber nur authentischer machen. Neben den Ermittlungen gibt es noch etwas Platz für das Privatleben der beiden und wer schon in die Reihe reingelesen hat, der wird wissen, dass das auch wichtig ist. Ich verfolge die beiden wirklich gerne und auch wenn sie für mich beim Lesen schon sehr Nahe sind, vertieft sich das mit jedem Teil noch ein Stück mehr.

Es ist kein sehr komplexer oder raffinierter Fall, aber das braucht es auch nicht. Es ist undurchschaubar, bietet aber genug Platz zum Miträtseln. Relativ früh hatte ich schon ein Gespür dafür, welche Richtung das ganze einschlagen wird und ich lag damit auch nicht falsch. Trotzdem war ich durchweg nah bei der Story und war nie gelangweilt. Die Auflösung bringt noch mal ein Hoch mit und es wird auch etwas actionreicher. Das Ende rundet den Krimi sehr gut ab. Während mir Band 3 persönlich nicht ganz zugesagt und mir etwas gefehlt hat, bringt Band 4 genau das wieder mit und zeigt sich als lesenswerten Krimi, der Lust auf mehr macht.