Der rätselhafte Findling

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anndlich Avatar

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1829, Nürnberg: Greta Grimaldi und ihr Vater erreichen Nürnberg. Zusammen wollen sie den mysteriösen Fall um Kaspar Hausers Drohbriefe lösen.

Greta Grimaldi und der Junge aus dem Schatten von Davide Morosinotto beschäftigt sich mit dem realen Fall des Kaspar Hausers’ und verbindet wahre Begebenheiten mit fiktiven Rätseln und Lösungen.

Die Idee einen wahren, mysteriösen Fall in eine fiktive Geschichte umzugestalten hat mir sehr imponiert, vor allem weil mir Kaspar Hauser bis dato nicht geläufig war und ich mir im Nachgang noch einiges, interessantes anlesen konnte. Die Einbindung der wahren Begebenheiten finde ich sehr gut gelungen und die Abweichungen sind natürlich dem Kriminalfall geschuldet, unter dessen Deckmantel die Geschichte entsteht. Dieser Fall findet im Buch seinen Abschluss, das Rätsel um Kaspar Hausers Herkunft wird aber auch hier nicht gelöst, was ich sehr passend finde.

Der Schreibstil passt zu einem Detektivroman und ist eher etwas unterkühlt, weswegen auch die Charaktere unnahbar bleiben. Ich hätte mir gerne ein paar Szenen mehr mit Kaspar Hauser gewünscht, um seinen Charakter etwas besser auszuarbeiten, so wurde viel von ihm gesprochen, aber selbst wenig von/mit ihm erlebt.
Greta Grimaldi wirkte auf mich nicht ganz stimmig, während sie in der Vergangenheit als cleveres Mädchen beschrieben wurde, fällt sie hier doch eher durch undurchdachte Aktionen auf und auch die Ermittlungen laufen eher beiläufig, wohingegen anderen Dingen ein größerer Fokus gegeben wird. Diese sind zwar ein Teil der Lösung, nehmen für mich dennoch etwas zu viel Platz ein.

Das Ende selbst war für mich dann leider eine kleinere Enttäuschung. Nicht weil man die Lösung relativ schnell erahnen kann, das finde ich - auch im Anbetracht der Zielgruppe - nicht weiter tragisch, allerdings wirkt der Grund absurd und sehr konstruiert.