Poesie wiegt schwerer als Inhalt

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literaturentochter Avatar

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𝙸𝚗𝚑𝚊𝚕𝚝:
Die Nachbarskinder Greta und Jannis haben eine innige Bindung zueinander. Sie wachsen zusammen auf einem abgelegenen Hof auf und verbringen ihre Kindheit wie Geschwister miteinander. Jahre später kommt es zu einem Kuss der beiden und aus der platonischen Verbundenheit wird Liebe.
Jedoch sind die Gefühle füreinander von der Familie nicht gerne gesehen. Jannis verlässt den Hof und lebt von nun an in der Stadt. Greta dagegen zieht zu ihrer Großtante ins letzte Dorf einer Bergkette. Zwischen Greta und Jannis liegt nun ein ganzer Gebirgszug und doch scheinen ihre Gefühle füreinander schwerer zu sein als jedes Bergland…

„Ich weiß nicht, ein zwei Tage zusammen, knirschende Spaziergänge im Park, Musik, Feuerknistern, sobald es dunkel wird und kalt […] Greta, schau mich an. Ich weiß nicht, ein paar Tage, das ist mir nicht genug“ (S. 12).

𝙼𝚎𝚒𝚗𝚞𝚗𝚐:
Dieses Buch ist unglaublich schön zu lesen, aber gleichzeitig lässt es sich aufgrund des Erzählstils nicht flott weglesen. Die Sätze sind verschachtelt und es gibt keine direkte Rede, sondern nur kursive Zeilen, die als Gespräche zu verzeichnen sind.
Das macht es anstrengend dieses Buch zu lesen, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Als ich mir jedoch Zeit genommen habe, dieses stilistisch eher anspruchsvolle Buch zu lesen war ich begeistert von der Poesie die auf etwas mehr als 200 Seiten zu finden ist.

Der Untertitel kommt durch die Erzählzeit zustande. Das Buch begleitet die Protagonisten acht Jahre und beinhaltet zusätzlich Rückblenden über ihre Zeit als sie noch Kinder waren. Diese Mischung hat das Buch lebendig gemacht.


𝙵𝚊𝚣𝚒𝚝:
Die Poesie wiegt in diesem Buch definitiv schwerer als der Inhalt, daher kann ich keine allgemeingültige Empfehlung aussprechen (3/5).