Poetisch und doch sperrig

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Die Winter und die Sommer nach der Apfelernte, auch Frühling und Herbst danach oder vor acht Jahren – davon schreibt Sarah Kuratle, von „Greta und Jannis“ und von den anderen. Ins allerletzte Dorf zieht Greta, nachdem ein lange gehütetes Familiengeheimnis sie daran hindert, mit Jannis zusammenzusein.

Der rote Hartriegel, die Früchte davon, passen in ihr Leben, zu dem abgelegenen Hof, der den vielen Kindern und auch Greta Heimat geworden ist. Zweige dieses widerstandsfähigen Strauches schmückt das zarte Cover.

Man muss in der richtigen Stimmung sein für das Buch. Ein sehr poetischer Schreibstil, manchmal sehr holprig, geradezu sperrig und zäh, uneinnehmbar. Wie wenn man vor verschlossenen Türen steht, einen unüberwindbaren Fels, ja einen Berg erklimmen muss.

Ich habe angefangen und dann dachte ich nein, das geht nicht, es weggelegt und wieder zur Hand genommen. Sehr viel drüber nachgedacht, den Klappentext gelesen und dem Ganzen nochmal eine Chance gegeben. Sich einlesen und sich einlassen auf diese ganz eigene Art sollte man und erst dann kann man, konnte ich das Buch genießen. Ich brauchte dafür Mußestunden, musste mich wegbeamen und in die Welt von Greta und Jannis eintauchen, zu ihnen hinübergehen.

Man mag das Buch oder man mag es nicht, es gibt nichts dazwischen. Es sind schon sperrige Sätze, die einen nachdenken lassen, die einen fordern. Die Charaktere leben in ihrer eigenen Welt, so richtig konnte ich zu ihnen nicht vordringen, ich war eher Beobachter denn mittendrin.