Greta und Valdin

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aniya Avatar

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Greta und Valdin sind Geschwister und wohnen zusammen in Auckland. Abwechselnd erzählen sie Episoden aus ihrem Leben - das ist herzerwärmend, witzig und teilweise schrullig. Beide sind queer, beide haben Macken, beide sind liebenswert… und super nervig.

Ich bin wirklich zwiegespalten. Einerseits finde ich mich durchaus ein bisschen in beiden Protas wieder, andererseits frage ich mich auch, wer die ganze Zeit so redet und denkt. Die gesamte Familie ist irgendwie seltsam, alle geben mir so Manic Pixie Dream Vibes.

Viel Story darf man nicht erwarten. Es geht eher um kleine Ausschnitte aus dem Leben von Greta und Valdin, um Dating, Anxiety, Zwangsstörung, Nachtleben, Familiengeschichte… Dabei entstehen seltsame Gespräche unter Menschen, die sich seit Jahren oder gar ihr Leben lang kennen und die angeblich noch nie zuvor über all das gesprochen haben. Leider ist das sehr offensichtlich Infodump für uns Lesende und kein sinnvoll integrierter Teil der Geschichte.
Es wird generell viel und sprunghaft gebrabbelt, sowohl in Gedanken der beiden Protas als auch in den Konversationen mit anderen. Alle hauen plötzlich Anekdoten raus, die nichts mit irgendwas zu tun haben und teilen dabei auch ein wenig zu viel Persönliches mit. Das fühlt sich manchmal so an, als hätte man irgendwas verpasst. Verwirrung, zumindest bei mir.

Dennoch mochte ich den Humor und das natürliche Einfließen von Queerness sehr gerne. Ich weiß, das wird einigen zu viel sein, aber ich glaube fest, dass es sehr viele (offen) queere Menschen gäbe, wenn Diskriminierung und Heteronormativität kein Ding wären.
Ich kann aber auch alle verstehen, die aufgeben, weil ihnen das Buch zu wirr und/oder langweilig ist.