Grüne Gurken - und rote Herzchen

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pugatastic Avatar

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Als Lotte wegen des neuen Jobs ihrer Mutter nach Berlin ziehen muss, ist sie ganz und gar nicht begeistert. Ihr Heimatdorf ist zwar klein und beschaulich, doch immerhin hat sie hier Daniel, ihren besten Freund, der ihr in allen Lebenslagen zur Seite steht. Zwei Wochen später jedoch soll sich das Blatt wenden: Als Lotte sich, ganz ihrer tollpatschigen Art rühmend, aus der Wohnung aussperrt und in den Späti gegenüber schlurft, um sich mit Proviant einzudecken, soll ihr Leben eine schicksalhafte Wendung nehmen - und ihr Berlin doch ein wenig näher bringen.

Ich gebe zu: Momentan tue ich mich ein wenig schwer mit Jugendbüchern. Vielleicht liegt es an meinem Alter und dass ich ein wenig aus dem Ganzen rausgewachsen bin, vielleicht ist es jedoch die Eintönigkeit, mit der man momentan konfrontiert wird. Irgendwie kommt es mir in diesem Genrebereich so vor, als würde man immer wieder das Gleiche lesen.

Bei "Grüne Gurken" von Lena Hach ist es jedoch etwas anderes. Lottes Geschichte ist zwar nicht von geprägt von Magie, tragischen Schlachten oder extremer Dramatik; stattdessen wird man überwältigt von einem Gefühl der Nostalgie: Der ersten großen Liebe und dem ersten Nebenjob, neuen Freunden und Familienkonflikten. Alles, was ein normales Teenieleben eben so hergibt. Das mag im ersten Moment langweilig klingen, mich hat es jedoch unheimlich unterhalten.

Lena Hach schreibt nicht nur locker-flockig daher, sondern schafft es Charaktere zu erschaffen, die sich unheimlich lebendig und "relatable" anfühlen. Ich habe wirklich jeden einzelnen von ihnen ins Herz geschlossen - auch, wenn ich Lottes Eltern ziemlich verteufelt habe -, konnte mich hier und da in dem jungen Mädchen sehr wiederfinden und fand die ganze Geschichte um sie und "Vincent" verdammt putzig. So putzig, dass ich das Buch tatsächlich in einem Rutsch verschlungen habe.

Zwischenzeitlich kam mir die Entwicklung der Beziehung zwischen Lotte und Luke ein wenig sehr schnell und daher auch etwas unrealistisch vor, aber das tut dem Ganzen keinen großen Abbruch. Trotzdem, ich hätte mir stellenweise ein wenig mehr Inhalt gewünscht und war wirklich traurig darüber, wie schnell das Buch vorbei war, aber vielleicht gibt es ja irgendwann eine Fortsetzung. ;)

Alles in allem hat mir "Grüne Gurken" sehr gefallen und kann es jedem herzlich weiterempfehlen, der noch einmal erleben will, wie es sich anfühlt 14 zu sein.