Lotte in Berlin

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misery3103 Avatar

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Lotte ist neu in Berlin. Frisch umgezogen mit ihren Eltern aus einem kleinen Dorf in Hessen. Sie will Berlin nicht mögen, wird aber schnell hineingezogen in ihren Kiez und die Menschen dort. Zum Beispiel Yunus, dem Betreiber des Kiosk ihrem Haus gegenüber, der sie einfach mal so als Verkäuferin einstellt, als er schnell weg muss, und dessen Freundin Miri, die alles ist, was Lotte mal sein will. Und dann ist da ja auch noch der Junge, der jeden Montag 10 saure Grüne Gurken kauft. Vincent von Grüne Gurken, wie Lotte ihn nennt. Und plötzlich ist Berlin gar nicht mehr so doof!

Lotte ist herrlich. Ich mochte ihre selbstironische Art und ihre Tollpatschigkeit. Ihre Eltern, schon aus Familientradition Mitglieder in einem Club für Hochbegabte, erhoffen sich immer noch, dass Lotte das Familienerbe antritt, was aber nicht sehr wahrscheinlich ist. Die Aufenthalte im Kiosk von Yunus fand ich toll, Yunus, Miri und die Geschichten rund um den Kiosk fesselnd und gut unterhaltend. Das Kennenlernen von Vincent von Grüne Gurken, der eigentlich Luke heißt und hinter dessen Einkauf der sauren Leckereien eine ganz eigene Geschichte steckt, bringt Lotte die erste Liebe ein, während ihre Eltern einsehen müssen, dass ihre Tochter einen eigenen Kopf hat.

Das Buch hat mir Spaß gemacht, weil Lotte so herrlich ironisch und voller Inbrunst über ihre Missgeschicke redet, Statistiken erstellt und sich Hals über Kopf in eine Liebesgeschichte stürzt. Süß geschrieben und erzählt!