Humorvoll-nachdenklicher Blick aus einer ganz normalen Familie mitten im Klimawandel

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ronjana Avatar

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Humorvoll, scharfsinnig und aufmerksam – die Geschichte von "Grüner wird's nicht – Der Sommer, in dem ich die Welt rettete" des Autoren William Sutcliffe macht nachdenklich und gleichzeitig Mut.

Der 13-jährige Ich-Erzähler Luke nimmt präsent den typischen Familienalltag mit all den abstrusen Diskussionen um sich herum wahr, während sich seine 17-jährige Schwester Rose der Klimabewegung anschließt. Die Eltern, gefangen in ihren Vorurteilen, Wertevorstellungen, Alltagslaunen und Abwehrmechanismen ("Was denn für einen Sinn? Was für ein Leben?") reagieren unterschiedlich auf die Schuldfrage zum Klimawandel und der Auseinandersetzung mit der persönlichen Verantwortung. Eingebettet in eine vielseitige Nachbarschaft, wie sie jeder kennt, nimmt das Thema Klimaprotest und die gesellschaftlichen Reaktionen darauf verschiedene Züge an. Kontroverse Meinungen mit ihren Ängsten, Befürchtungen, Hoffnungen, Wünschen und Taten dürfen hier aufeinanderprallen. Ebenso dürfen sich Überzeugungen ändern, weil William Sutcliffe mit viel Einfühlungsvermögen und in der Wahrnehmung eines Heranwachsenden die Masken aller fallen lässt und somit Perspektivwechsel möglich macht.

Mehrere gegenwärtige Herausforderungen mit ihren wichtigen Botschaften werden hier unterhaltsam, respektvoll und gleichzeitig anrührend vermittelt. Es ist ein nachhaltiger Appell an Kinder und Jugendliche, sich mutig Gehör zu verschaffen und gleichzeitig an Erwachsene, diesen Stimmen auch Gehör zu schenken. Vor allem offenbart sich hier die Wertschätzung gegenüber Mensch und Natur.

Das grünlich gestaltete Cover mit dem souveränen Baumhaus passt perfekt zur turbulenten Handlung. William Sutcliffe setzt den kindlich-jugendlichen Blick gekonnt mit Humor und Denkanstößen auf eine ganz normale Familie und deren Umgang mit Fragen rund um das Bewusstsein zum Klimawandel, sodass die Lektüre nicht nur Heranwachsende begeistert.

Das Buch finde ich geeignet für die gesamte Familie, weil jeder Leser, unabhängig von seinem Alter, Einblicke in die Denk- und Gefühlswelt anderer erhält. Gerade in den aktuellen Diskussionen fördert dies den Dialog miteinander und das Verständnis füreinander. Auch Leser ohne Kinder lernen hier, welches (Konflikt-)Potential sich in der Familie in Bezug auf das Thema Klima verbirgt.

Unbedingt lesen, weil das Thema uns alle betrifft und hier das Herz der zukünftigen Generation mit Witz und Scharfsinn spricht.