Humorvoll und tiefgründig

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matheelfe Avatar

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„...Mit einem Klopfen an meiner Tür fängt es an. Ohne auf meine Reaktion zu warten, schlüpft meine Schwester in mein Zimmer und schließt die Tür hinter sich, damit bloß niemand etwas mitkriegt...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch, das sich aber mit dem wichtigen und hochaktuellen Thema des Klimaschutzes beschäftigt.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Das liegt auch daran, dass der13jährige Luke der Ich-Erzähler ist. Er wird im Laufe des Geschehens zum Held, obwohl er das nie wollte.
Zu Beginn der Sommerferien hat sich seine 17jährige Schwester entschlossen, ins gegenüberliegende Haus der Klimaschützer zu ziehen. Die Eltern sind entsetzt.

„...Aber ...Sie kann doch nicht einfach da einziehen, ohne uns zu fragen. Sie soll in den Ferien auf dich aufpassen – das hat sie uns versprochen….“

Luke findet es klasse, dass er nun keinen Aufpasser hat. Es versprechen, entspannende Ferien zu werden.
Die ganze Sache hat eine Vorgeschichte. Während auf der einen Seite der Straße noch die Einfamilienhäuser stehen, wurden die Häuser der gegenüberliegenden Seite geräumt, weil dort eine neue Landebahn für Flugzeuge entstehen soll. In einem dieser Häuser wohnen nun Klimaschützer
Dann trifft Luke auf Sky. Das Mädchen lebt mit ihrer Mutter gegenüber. Sie ist dort das einzige Kind. Sie findet Lukes Leben toll und zieht fast bei ihm ein. An ihrer Verhalten wird deutlich, dass die sogenannte völlige Freiheit auch nicht das Wahre ist. Sky ist für jedes bisschen Normalität dankbar. Erstaunlich findet Luke, der anfangs eigentlich von Sky genervt ist, die Reaktion seiner Mutter:

„...Aber für den Augenblick ist sie unsere Nachbarin, und unser Haus scheint für sie eine Art Zuflucht von alledem geworden zu sein, was sie dort drüben an Verrücktheiten erlebt. Und da haben wir keine Wahl. Wir können jetzt entweder egoistisch und kaltschnäuzig sein, sie ignorieren oder rauswerfen – oder aber wir lassen sie an unserem Glück teilhaben...“

Das Interessanteste am Buch ist die Entwicklung, die das Geschehen nimmt. Anfangs wird die Familie wegen des Verhaltens der Tochter von den Nachbarn bedauert. Die Straße ist wie eine Barriere zwischen den Lebenswelten. Doch die weicht nach und nach auf, als der Beginn der Arbeiten näher rückt. Plötzlich erkennen sie, dass nur gemeinsam etwas zu erreichen ist.
Auch in der Familie gibt es Veränderungen und intensive Gespräche zwischen den Eltern.

„...Willst du den Rest deines Lebens immer nur damit verbringen, so zu sein wie alle anderen, oder willst du etwas erreichen, woran du wirklich glaubst?...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Am konkreten Beispiel und auf humorvolle Art zeigt es, was man erreicht, wenn man zusammenhält.