Adrian McKinty – Gun Street Girl

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diana pegasus Avatar

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Adrian McKinty – Gun Street Girl

Inspector Sean Duffy lebt in Belfast und ist Inspector bei der RUC. Sein Leben gefällt ihm eigentlich gut; zu viel Drogen und Alkohol, eine nette Bekanntschaft und auch seinen Job macht er mehr oder minder gern.
Als er zu einem Doppelmord gerufen wird, steht der Täter recht schnell fest. Der Sohn des reichen Ehepaares ist geflüchtet und nur Tage später findet die Polizei die zerschmetterte Leiche und einen Abschiedsbrief.
Inspector Duffy ist jedoch von dem Selbstmord nicht überzeugt, auch wenn die Handschriftenanalyse ergibt, dass Kelly junior den Brief selbst geschrieben hat.
Einige Zeit später findet die Polizei eine weitere Leiche, die in Verbindung mit der Familie Kelly steht. Immer tiefer wird Sean Duffy in die Machenschaften der Politik, Kriminalität und den Kampf der verschiedenen Geheimdienste hineingezogen.

Der Roman ist komplex, beklemmend, dann wieder locker und humorvoll, aber überwiegend spannend geschrieben. Es dauerte seine Zeit bis ich mich in der Geschichte zurecht finden konnte, was teilweise mit den erheblichen Ausschweifungen und Detailreichtum zu tun hatte. Dies ist aber nur meine ganz persönliche Meinung.

Ich konnte mich in die Gefühlswelt von Inspector Duffy hinein versetzen, der mir aber im Verlaufe des Buches auch nicht sympathischer wurde. Der exzessive Drogen- und Alkoholmissbrauch waren mir einfach zu viel, immer wieder wurde darauf hingewiesen, was ich als sehr störend empfand. Sicherlich hat er auch sympathischere Züge, doch die unterlagen für mich einfach. Deswegen konnte ich auch keine richtige „Bindung“ zu ihm aufbauen.
Die weiteren Charaktere waren mir grundsätzlich sympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut und detailreich beschrieben, was mich besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Leider hat die Chemie zwischen mir und dem Buch nicht gestimmt, was mir sehr leid tut, aber es konnte mich nicht berühren, hat mich streckenweise sogar gelangweilt. Ich konnte mich nicht wirklich in die Geschichte hinein versetzen und bekam keinen Zugang zu den Charakteren.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir etwas anderes vorgestellt und war deswegen enttäuscht, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Dennoch ist das Buch nicht gänzlich schlecht, der Schreibstil ist gut ausgearbeitet und alle, die Kriminalromane aus Belfast im Jahre 1985 mögen, sollten hier zu greifen. Der Autor beweist hier Kreativität und Detailliebe, auch wenn dieses Buch einfach nicht meinen Geschmack getroffen hat.

Das Cover ist ansprechend und schlicht gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen düsteren Touch.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 2,5 Sterne.