Der Stil macht´s!

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Nord Irland in den 80ern, der Belfaster Cop Sean Duffy checkt seinen Wagen auf Bomben ab, wie andere Leute morgens nebenbei ihren Kaffee trinken. Den Kaffee hat Duffy ohnehin nicht mehr nötig, er ist mittlerweile auf Alkohol und Koks umgestiegen.

Warum sage ich das so lapidar?

Die Stärke dieses Buches - und das, was die 4 Sterne hier verdient - ist nicht der Plot. Der ist eher so lala, führt einen von einem kleinen, großen Mord/Selbstmord in der Oberschicht nach Oxford, hin zu einem amerikanischen Agenten, der vielleicht gar keiner ist, und dann kommt auch noch der MI5 zu Besuch. Das hat mich nicht gefesselt. Aber Duffy selbst, seine ungeschönte Art uns durch seinen Alltag zu erzählen, seinen unerschrockenen Humor und seine Alkohol-Abstürze und kleinen feinen Frauengeschichten zwischendrin - diese überraschende Ungereimtheit hat mich beeindruckt und gut unterhalten.

Der Ausnahmezustand, in dem sich Irland zu dieser Zeit befand, kommt in Duffy zum Tragen und wird unmissverständlich an den Leser weitergegeben.
Adrian McKinty ist also eine Empfehlung! Wenn man einen herausragend geschriebenen Krimi sucht, dessen Plot Nebensache ist.