Ein neuer Fall für den kathoischen Bullen

Sean Duffy is back ! Wir tauchen ein in ein Irland Mitte der 80er Jahre, mittendrin im Bürgerkrieg: Irland gegen Nordirland und den Rest Großbritanniens, gegen Maggie Thatcher und ihre Polititk. Es gibt Unruhen, Streiks, Aufmärsche, Demonstrationen. Alle Polizisten in Belfast sind in Alarmbereitschaft . Dazwischen ist ein Mord zu klären, wie er auch heute noch vorkommen kann: junger reicher Mann verteht sich mit seiner Familie nicht, läuft Amok und erschießt Papa und Mama vor dem häuslichen Fernseher. Anschließend stürzt er sich von den Klippen ins Meer. Doch ist es wirklich so einfach ? Der Student einer englischen Eliteuni war als Mitglied eines exquisiten Clubs und Zeuge des Todes einer prominenten höheren Tochter. Da Heroin und andere Drogen konsumiert wurden, musste der junge Mann sein Studium aufgeben. Doch andere waren ebenfalls an diesem Abend anwesend und konnten ihre Teilnahme verschleiern. War Michael Kelly im Weg, weil er nun ihre Namen verraten wollte oder war er an dubiosen Waffenlieferungen in Irland beteiligt ? Sean Duffy reist mit einem Greenhorn seiner Mordabteilung nach Oxford und lernt eine neue Welt kennen - friedlich und ohne Bomben....
Mir hat das Buch gefallen. Zwar treffen hier zwei Welten aufeinander: Belfast im Bürgerkrieg und daneben eine Oxforder Studentenwelt, aber der Autor kennt sich anscheinend in beiden gut aus. Den Reiz des Krimis macht eindeutig das Flair oder eher die Brutalität dieser Zeit in den 80er Jahren in England und Irland aus. Für mich immer unverständlich, wieso sich Katholiken und Protestanten, also zwei eher gemäßigte Religionen, bis aufs Blut bekriegen. Auch den Krimifall fand ich spannend, wenn auch nicht die große Action im Vordergrund steht. Diese Bücher von Adrian McKinty sind auf jeden Fall eine Bereicherung in der schon sehr vielfältigen Krimilandschaft.