Gun Street Girl

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ger6892daerger Avatar

Von

Das düstere Cvover, ganz in Grautönen gehalten deutet schon auf die Geschichte hin. Auffallend ist nur der Name des Autors, der in blutrot hervorsticht.
Es ist die Ich-Geschichte von Sean Duffy, 35 Jahre alt und einziger katholischer Mitarbeiter der Royal Ulster Constabulary im Revier Carrickfergus an der protestantischen Nordküste Irlands. Da ist schon vorher klar,dass es im Buch auch viel um religiöse und politische Streitigkeiten gehen wird. Der politische Hintergrund wird auch immer wieder ausführlich beleuchtet und in die Story eingebaut. Daher ist die Geschichte auch etwas verworren und mit vielen verschiedenen Charakteren gespickt.
Haupthandlungsstrang: Duffy wird zu einem brutalen Doppelmord an einem reichen Ehepaar gerufen. Der Sohn Michael ist verschwunden, schnell nimmt man an, dass er seine Eltern ermordet hat und jetzt geflohen ist. Allerdings wird er etwas später auch tot aufgefunden, hat ihn sein schlechtes Gewissen zum Selbstmord getrieben? Für die Polizei ist der Fall klar, nur Duffy hat seine Bedenken. Er verhört Sylvie McNichol, Michaels Freundin, die aber anscheinend nichts weiß. Wenig später ist auch sie tot, auf den ersten Blick auch Selbstmord, aber Duffy klärt es schnell auf, dass es Mord war. Was wusste Sylvie? Bei seinen Recherchen findet Duffy heraus,dass Michael in den Drogentod von Anastasia Coleman verwickelt war, die im Haus von Gottfried Habsburg während einer Party umgekommen ist. Im Rahmen dieser Ermittlungen fliegt Duffy nach Oxford, wo er Alan Osbourne kennenlernt, der der geheimnisvolle dritte Mann in Gottfrieds Haus war. Dieser verrät ihm, dass Michael wohl im großen Stil in Waffengeschäfte verwickelt war, ebenso wie sein Freund Nigel Vardon.
Der Schluss soll jetzt nicht verraten werden, nur so viel: auch ein geheimnisvoller Amerikaner, John Conolly, der eigentlich gar nirgends existiert, spielt noch eine wichtige Rolle im großen Showdown.
Meine persönliche Meinung: Mir gefällt es nicht so gut, wenn eine Geschichte mit viel politischem Hintergrund spielt. Das ist natürlich Geschmacksache, wer sich für den Nordirlandkonflikt interessiert, wird hier viele Infos finden. Die Entwicklung der Hauptfigur ist dem Autor gut gelungen, nur sein minimalistischer, fast telegrammartiger Erzählstil ist auch eine Geschmacksache. Es hat sich mir auch nicht erklärt, weshalb der Autor diesen Titel gewählt hat, es war keine weibliche Hauptfigur vorhanden. Die beiden Frauen Sara und Kate spielen eher eine untergeordnete Rolle.