Gun Street Girl

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katercarlo Avatar

Von

„Ein fantastisches Leseerlebnis. Mit »Gun Street Girl« hat Adrian McKinty die Krimi-Messlatte hochgelegt“ (The Sydney Morning Herald).
Dieses Zitat ist auf der Rückseite des Buches zu lesen und soll zum Kaufen anregen. Doch wie es oft mit Werbung ist, verspricht sie mehr als tatsächlich ist. So ist „Gun Street Girl“ zwar durchaus eine guter Krimi, aber ich hab auch schon bessere gelesen.
Die Handlung beginnt mit dem Mord an einem reichen Ehepaar. Nachdem der Sohn der Toten wenig später tot am Fuße einer Klippe gefunden wird und daneben ein Abschiedsbrief mit einem Geständnis an dem Mord der Eltern, scheint der Fall klar und schnell gelöst. Inspector Duffy glaubt allerdings nicht an Selbstmord und ermittelt weiter. Mit jedem neuen Hinweis den er entdeckt, wird der Fall komplizierter und schwieriger.
McKinty schreibt dabei unterhaltsam und mit Humor, so dass einem der irische Kommissar mit leichten Alkohol- und Drogenproblemen, der nicht viel von Vorschriften hält und vor jeder Fahrt sein Auto auf Bomben überprüft, doch sympathisch wird.
Das Buch zieht sich allerdings stellenweise sehr in die Länge und es kommen jede Menge Ereignisse vor, die für die Aufklärung der Morde nicht bedeutend sind. So versteh ich zwar worauf der Titel des Buches anspielt, doch handelt es sich dabei eher um einen Aspekt der Nebenhandlung, der nicht besonders wichtig für den Krimi ist.
Je mehr ich gelesen habe, desto mehr bekam ich das Gefühl, das die eigentliche Intension des Autors war, über den Konflikt in Nordirland und die Beziehungen der verschiedenen Staaten zur damaligen Zeit zu beschreiben. Um dabei alles zu verstehen, muss man sich aber recht gut in diesem Gebiet auskennen. Zumindest Grundkenntnisse über den Konflikt in Irland sollte man haben.
Demnach würd ich den Krimi zwar nicht als fantastisches Leseerlebnis bezeichnen, doch unterhaltsam und interessant ist er dennoch.