Gun Street Girl

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kladde Avatar

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Nachdem ich von dem ersten Band 'Der katholische Bulle' begeistert war, freute ich mich sehr auf eine Fortsetzung mit dem Detective Inspector Sean Duffy. Das Cover gefällt mir; es ähnelt dem 'Katholischen Bullen' – wieder ein Mann mit Pistole auf einsamer Flur. Leider handelt es sich hier schon um den 4. Teil der Sean Duffy Serie, so dass ich auch teilweise das Gefühl hatte, den Anschluss verpasst zu haben und die Rückblicke nicht so wirklich verstand.
Spannend geschrieben, geht es diesmal um den Mord an dem reichen Ehepaar Kelly und scheinbaren Selbstmord des Sohnes Michael, wodurch sich dann weitreichende Verwicklungen ergeben. Sean Duffy hat jede Menge zu tun, um den Fall zu lösen, der eigentlich gar nicht sein Fall ist und der zunächst nach einer einfachen Lösung aussieht. Immer mehr Personen werden umgebracht oder angegriffen und der Leser bleibt lange im Dunkeln stehen, worum es denn eigentlich geht.
Es bleibt natürlich nicht aus, dass Duffy bei einigen Institutionen oder Gegnern durch seine eigene Art aneckt, aber gerade das macht ihn zu einem sympathischen Protagonisten.
Nach der anfangs aufgebauten Spannung haben sich dann leider einige Längen eingeschlichen, wo man das Gefühl hat, dass es nicht mehr in der eigentlichen Geschichte weitergeht – schade.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wenn es natürlich etwas gewöhnungsbedürftig ist, wenn McKinty in die Aufzähl-Methode verfällt. Dennoch ist hierbei alles kurz, prägnant und treffend gesagt und man merkt 'mehr Worte braucht es nicht'. Also insgesamt nicht schlecht, aber sicher besser, wenn man alle Vorgänger-Titel gelesen hat.