Gun Street Girl - Sean Duffy Nr. 4

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aoibheann Avatar

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Bei jedem neuen Band um Sean Duffy darf man gespannt sein, mit welcher Geschichte Adrian McKinty den Leser überrascht.
Die Einbettung eines Mordfalls in eine übergeordnete Verwicklung internationalen Ausmaßes sind für diese Krimireihe nicht nur typisch, sie sind meines Erachtens auch eine absolute Stärke des Autors. Ich habe bisher wenige Bücher gelesen, die diese Verwicklungen (egal ob erfunden oder auf Tatsachen beruhend) so authentisch und nachvollziehbar darlegen.
Ich bin Jahrgang 1986 und damit eindeutig zu jung, um überhaupt Erinnerungen an die irisch-republikanische Unabhängigkeitsbewegung haben zu können. Daher ist es dem Autor ebenfalls hoch anzurechnen, dass seine Bücher so interessant geschrieben sind, dass man neugierig wird und Hintergrundinformationen haben möchte.

Seine Hauptfigur Sean Duffy ist eine so rotzige und originale Type mit hohem Wiedererkennungswert, den man schon alleine dafür mögen muss. McKinty hat seinen Ermittler glaubwürdig gestaltet. Ein bisschen kauzig, ein wenig einzelgängerisch und motzig; aber dabei nie zuviel von einer Sache.

"Gun Street Girl" hat mir nicht ganz so gut gefallen wie "Die verlorenen Schwestern". Der Mordfall und die weiteren Verwicklungen um die gestohlenen Raketensysteme sind wie gewohnt toll geschrieben; die Stimmung sehr gut eingefangen und an den Leser übermittelt. Aber es war nicht unbedingt "mein Fall". Das Buch hat trotzdem die volle Punktzahl verdient, weil es einfach eine hervorragend geschriebene Geschichte ist.