Irland in den 80igern

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Das Cover von "Gun Street Girl" hat mich sehr angesprochen. Das schlichte düstere Bild mit der Orangenen Schrift wirkt edel und es gibt einen Vorgeschmack auf die vorherrschende Stimmung in dem Buch. Dies ist der erste Roman aus der Serie mit Sean Duffy, den ich gelesen habe. Vorab, es gab überhaupt kein Problem in die Geschichte hineinzufinden, aber das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich mir vorgenommen habe, die ersten Bände auch noch zu lesen.
Unser Held Sean Duffy ist ein Ermittler mit viel Kanten, er kokst, er trinkt und er sagt was er meint. Schweigen ist nicht seine Stärke und so kommt er immer wieder in gefährliche und unangenehme Stuationen. Dies nimmt er aber sehr gerne in Kauf, wenn es der Aufklärung des Falls dient. Mir gefällt er, wie er geradlinig und aufopferungsvoll seiner Berufung nachgeht. Die Zeit, in der "Gun Street Girl" spielt sind die 80iger Jahre, die in Irland religiös sehr umkämpft waren. Hier wird er zu einem vermeintlich klaren Fall gerufen. Ein Familiendrama mit dem wahrscheinlichen Täter in Person des Sohnes. Kurz darauf ist aber auch der Sohn tot und die Auflösung wird zunehmend komplizierter und spannender.
Den Schreibstil habe ich als sehr temporeich und unterhaltsam empfunden. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es mit Sean Duffy weitergeht. Die zusätzliche Portion historischen Hintergrunds über die Situation in Irland zu dieser Zeit machte den Roman zusätzlich interessant und auch realer.
Ein tolles Buch mit einem aus meiner Sicht tollen Hauptprotagonisten, was ich sehr gerne weiterempfehle. 5 von 5 Sternen