Morde in unruhigen Zeiten

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Sean Duffy ist ein katholischer Inspector in einer Reihe protestantischer Polizisten des Royal Ulster Constabulary. Alleine das ist in Nordirland schon nicht so einfach, aber Duffy beißt sich durch. In einen Fall, der eigentlich der seines Kollegen ist, verbeißt er sich sehr und er möchte wirklich jeder Theorie nachgehen, was auch dazu führt, dass er Verschwörungstheorien überprüft und dabei manch einen schlafenden Hund weckt. Er hat auch außerhalb des Falles einiges zu tun, muss nachbarschaftliche Probleme lösen, neue Kollegen einarbeiten und bekommt ein Angebot für einen Job, über das er ernsthaft nachdenkt.

Der Fall entwickelt eine Brisanz, die weit über die Zustände in Nordirland hinaus geht und so reist Duffy auch nach England, um den Mord aufklären zu können. Damit nicht genug, haben auch die Amerikaner ihre Finger mit im Spiel und Inspector Duffy muss sich Fragen gefallen lassen, ob er sich da nicht zu viel mit seinen Ermittlungen zumutet und zu viele schlafende Hunde weckt, nur um seinen Mordfall aufzuklären. Durch die Unruhen gab es so viele Tote in Nordirland, da kam es doch auf einige mehr auch nicht an.

In dem Buch wird nicht nur ein Krimi erzählt, auch über eine allgemein sehr schwere Zeit in Nordirland wird berichtet, in der es reichlich Unruhen und Probleme gab und in der gerade der Beruf des Polizisten kein leichter war, weil die Bevölkerung nicht mit der Polizei kooperieren wollte, um nur ja nicht jemanden zu verraten und dadurch erst recht Probleme zu bekommen.

Ich habe mit diesem Buch das erste Buch des Autors und damit auch das erste Buch in der Reihe um Sean Duffy gelesen. Aber es ist kein Problem, mit diesem Buch zu starten, da man nichts wissen muss, was vorher passiert ist, um die Geschichte verstehen zu können. Allerdings sollte man sich ein wenig doch mit der Geschichte und den Unruhen in Nordirland auskennen oder sich dafür interessieren, da es in dem Buch doch auch viel um Politik geht.

Mir hat es sehr gut gefallen. Es ist in einem guten Stil geschrieben und man kann der Geschichte sehr gut folgen. Genauso scheinen die Handlungen der Protagonisten schon meistens recht logisch zu sein, was leider nicht in allen Krimis der Fall ist. Außerdem mag ich Bücher, die auch gut recherchiert die Geschichte und die politische Lage jener Zeit wiedergeben, in der sie spielen. Auch das ist bei diesem Buch der Fall.