Sehr authentisch...

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reb3cca Avatar

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...wird dieser Fall beschrieben - von keinem geringeren als der Hauptperson Sean Duffy selbst.

Der Leitende Inspector in dem Fall um ein ermordetes Ehepaar wirbelt während seiner Ermittlungen ordentlich Staub auf und sorgt mit seiner coolen und leicht arroganten Art für das gewisse etwas. Der katholische Bulle ist mit allen Wassern gewaschen und auch mit der Schattenseite des Lebens vertraut. Mit dem kriminellen seines Viertels ist er per Du und Alkohol und Drogen nicht abgeneigt. Kurzum - er ist der "böse" Bulle wie er im Buche steht.
Doch auch der Mord hat es in sich. Zunächst wird der Sohn verdächtigt seine Eltern umgebracht zu haben. Doch als auch dieser kurz darauf tot aufgefunden wird treiben die Indizien in eine andere Richtung.

Duffy führt den Leser durch Irland und England der 80er Jahre, beschreibt die Natur und liefert allerlei politische Hintergründe. Dabei legt der Autor besonderen wert auf Metaphern. Sei es Musik oder Sport; Seite 17: "Bobby sah ein wenig aus wie Brian Clough...aber nach einer 0:3 Niederlage gegen Notts County". Aber auch sonstige Umschreibungen von Situationen gelingen McKinty auf humorvolle oder auch zynische Art und Weise, wie zum Beispiel: " Der Garten war schneegepudert. Mein linkes Nasenloch auch.". Es sind gerade diese Beschreibungen die dem Buch und dem Charakter Sean Duffy eine Aura verleihen, wie sie in anderen Romanen nur schwer wiederzufinden ist.

Dennoch muss ich ehrlich gestehen, dass ich mich mit diesem Roman etwas schwer getan habe. Der Lesefluss war nicht so flüssig wie erhofft. Jedoch bin ich überzeugt, dass es Typenabhängig ist, inwiefern man an dieser Schreibweise und Geschichte gefallen findet. Für mein Empfinden waren es zu viele Metaphern (die ich leider - wie auch die zitierte bezüglich des Sports - nicht immer verstanden habe) und zu viele Wiederholungen über das Leben von Sean Duffy - jedes Mal bevor er in sein Auto steigt schaut er unter seinem Wagen nach Bomben und jedes Mal erwähnt es der Autor. Trotz allem hab ich gefallen gefunden an den Beschreibungen der Natur und den historischen Bezügen - Irland ist einfach wunderschön.

Für alle Duffy-Fans ein Lesemuss, meinen Geschmack hat es nicht ganz getroffen - daher nur 3 Sterne.