Viel Zeitgeschichte und sehr spannend

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westeraccum Avatar

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Das Buch führt uns zurück in eine Zeit, dei noch gar nicht lange her ist, in das Irland des Jahres 1985, aber die doch längst Geschichte ist, seit das Karfreitagsabkommen endlich den Bürgerkrieg in Nordirland beendete. Sean Duffy, katholischer Polizist im weitgehend protestantischen Nordirland, muss einen Mord aufklären: ein Ehepaar wurde kaltblütig erschossen und der Sohn ist verschwunden. Aber die geschichte hat viel weitergehnde Dimensionen. Das merkt Duffy, als er tiefer gräbt...
Duffy ist ein Polzist, der heute wie aus der Zeit gefallen scheint. Er trinkt große Mengen Alkohol, nimmt Drogen und lässt auch schon mal ein Tütchen Koks für den Eigenbedarf verschwinden. Auch nimmt er es mit der Gesetzeslage nicht zu genau und regelt Dinge unter der Hand, wenn es ihm geraten erscheint. Dabei strotzt er vor Selbstbewusstsein, liebt Jazz und kennt sich aus und ist ein guter Ermittler, der nicht käuflich ist. Zuerst war mir die Figur nicht sonderlich sympathisch, aber im Laufe des Buches wuchs er mir doch ans Herz. Dabei ist das Buch nicht nur sehr spannend, man erfährt auch viel vom Lebensgewfühl der 1980er Jahre in Irland.
"Gun Street Dirl" ist nicht der erste Krimi mit Duffy und ich werde mir auch wohl die Vorgängerbände besorgen, denn dieses Buch war wirklich gut!