Ein sehr schönes Buch

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penigram Avatar

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Deutschland während der 1920er Jahre: Cäcilia wird Lehrerin - ihr Traumberuf. Und das heißt, verlieben darf sie sich nicht. Doch dann trifft sie einen hutaussehenden Physiker, bei dem sie sich so verstanden fühlt wie nie zuvor.

Dieses Buch war mein erstes von Juliana Weinberg, und es hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, flüssig, wenn auch manchmal die Sätze ein klein wenig lang sind. Dennoch ließ sich das Buch wirklich gut weglesen. Die Zeit in der U-Bahn hat es mir auf jeden Fall gut vertrieben. Besonders gut gefallen hat mir die Familie und die Schilderung der Beziehung zwischen den Charakteren. Vieles fand ich sehr menschlich und nachvollziehbar geschildert. Nur in der Beziehung zwischen Cäcilia und ihrem Vater hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Doch insgesamt hat mich der Aspekt der Familiengeschichte sehr überzeugt und mitgerissen.

Schön fand ich auch, Cäcilias Arbeit als Lehrerin zu verfolgen und etwas über die Lage unterrichtender Frauen während der 20er Jahre zu erfahren. Die Kämpfe, die sie ausfechten musste, kamen mir in weiten Teilen sehr realistisch vor, und ich konnte gut mit ihr mitfühlen. Insgesamt mochte ich Cäcilia als Charakter wirklich sehr gern. Ich konnte ihre Gefühle und Entscheidungen immer gut nachvollziehen.

Ein wenig enttäuscht hat mich leider die Liebesgeschichte. Die Geschichte ist eigentlich wirklich süß, und ich hätte mir da einfach noch ein bisschen mehr Konflikt und ein bisschen mehr Gefühl gewünscht. Ich hatte das Gefühl, dass da noch viel mehr gegangen wäre. Denn beide Charaktere sind wirklich wunderbar. Auch hat das Buch ein paar kleinere Längen, die aber gut zu verschmerzen waren.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Eine kurzweilige Lektüre, die vor allem durch die Familiengeschichte und die tollen Charaktere überzeugt. Ich vergebe vier Sterne und empfehle es gerne weiter.