Eine Familiengeschichte

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5teffi Avatar

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Die Geschichte spielt in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Cäcilia, eine junge Frau, die gerade ihr Lehrerinnenexamen abgelegt hat, kehrt zurück auf Gut Erlensee zu ihrem Patenonkel und dessen Familie. Nachdem ihre Mutter vor einigen Jahren gestorben war, hatte ihr Vater sie dort hingeschickt. Kurz nach ihrer Rückkehr auf dem Gut erfährt sie vom Tod des Vaters. Bei dessen Testamentsverlesung gibt es für Cäcilia eine grosse Überraschung, die sie und das ganze Gut Erlensee schockiert.

Zeitgleich lernt sie noch den jungen, intelligenten und gutaussehenden Physiker Jakob kennen. Bald verliebt sie sich, obwohl ihr das als Lehrerin untersagt ist und sie in dieser Zeit ihren Job kosten wird.

Man könnte darüber diskutieren, ob man sich inhaltlich nicht hätte kürzer halten können. Es gab einige wiederholte Beschreibungen, die meiner Meinung nach überflüssig sind (z.B. unzählige Wiederholungen der Beschreibung der honigblonden Haare) - fokussierte Leser können sich solche einfachen Tatsachen beim ersten Mal merken. Bei dem Buch handelt es sich also ganz klar um leichte Lektüre. Mich hat es aber nicht gestört, die 400 Seiten zu lesen, da alles in allem der Spannungsbogen gehalten wurde.

Kritisch möchte ich mich zur Covergestaltung in Bezug auf ein inhaltliches Thema äussern. Im Buch wird an einigen Stellen erwähnt, dass Cäcilia sich bei Kummer mit Essen tröstet (Achtung Spoiler: sie hat oft Kummer). Ausserdem wird immer wieder von teils erfolglosen und verzweifelten Versuchen, diesen angefressenen Kummerspeck wieder loszuwerden, berichtet. Auf dem Cover sieht man aber eine sehr schlanke Frau. Ihr Gesichtsausdruck ist nachdenklich, folglich scheint sie gerade Probleme zu haben (was auch inhaltlich passen würde). Nur passt ihre Figur überhaupt nicht dazu. Hier wird ein völlig falsches Bild vermittelt. Auch wenn das Buch von vor 100 Jahren handelt, ist heute der Magerwahn eindeutig vorbei. Schade, noch zumal es im Buch immer wieder und zu unterschiedlichen Themen um das Anstreben von fortschrittlichen Denkens geht.