Leider nichts besonderes

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birdies_buecherwelt Avatar

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Die Familie Lamprecht lebt auf ihrem Gutshof in der Nähe von Kiel. Im Jahr 1919 liegt der Krieg noch nicht lange zurück und vielen fällt es schwer, den Weg zurück in einen gewohnten Alltag zu finden. Während der Kriegsjahre, haben die Frauen der Familie viel Verantwortung übernommen und das Familienunternehmen, eine Druckerei, am Laufen gehalten. Als Margaretas Vater Heinrich zurückkehrt, ist dem Patriarchen alles andere als daran gelegen, den Frauen ein selbstbestimmtes Leben zuzusprechen. Als die Druckerei und damit auch die Familie vor dem finanziellen Ruin steht, will Heinrich seine älteste Tochter Margareta schnellstmöglich unter die Haube bringen. Auf ihre Gefühle nimmt er dabei keinerlei Rücksicht.
Ein Roman, der in meiner Heimatregion spielt, da konnte ich nicht widerstehen. Außer ein paar Ortsnamen, habe ich aber leider nicht viel Heimat entdecken können. Keine schönen Naturbeschreibungen oder lokale Redewendungen. Nicht einmal das Cover passt nach Schleswig-Holstein. Schade. Was soll ich zum Inhalt sagen? Nun ja, ein weiterer Familienroman, in dem die Frauen gegen das Patriarchat aufbegehren und ihr Glück selbst in die Hand nehmen wollen. Bereits nach 75 Seiten war mir mehr oder weniger klar, wie die Geschichte endet. Wer aufmerksam liest, kann meist schon einige Kapitel im Voraus erahnen, worauf etwas hinaus läuft. Die Charaktere sind eher klischeehaft. Heinrich, das Familienoberhaupt, Adelheid, seine folgsame Frau und rebellische Töchter. Einzig und allein die Großmutter, Ilsegard, hat mich mit ihrer vehementen und doch liebenswerten Art zum Schmunzeln gebracht.
Ich möchte nicht zu sehr Kritik äußern, der Roman ist gut, aber leider in meinen Augen nichts besonderes. Wer gerne Herzschmerz-Groschenromane liest, wird auf seine Kosten kommen. Ich leider nicht.