Satirisches Meisterwerk über Stalin und seine Genossen

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Der Roman „Guten Morgen, Genosse Elefant“ von Christopher Wilson ist 2018 im Kiepenheuer & Witsch Verlag (KiWi) erschienen.
Hauptprotagonist der Geschichte ist der 12 ½ - jährige Juri, der zusammen mit seinem Vater im Zoo, gleich neben dem Elefantengehege wohnt. Mit 6 ½ Jahren wurde Juri vom Milchwagen überfahren und wird seitdem von seinen Mitmenschen als Krüppel verspottet. Eines Tages wird der Vater abgeholt und nimmt Juri kurzerhand mit ins Zentrum der sozialistischen Macht. Bald schon findet sich Juri als Vorkoster von Stalin persönlich wieder.
Juris Schilderungen können als eine Stalin-Satire verstanden werden. Schnell wirkt der stählerne Genosse nicht mehr wie ein Mythos, sondern als hinterhältigen Charakter, der mit seinen Genossen widerwertige Orgien feiert. Christopher Wilson hat es in „Guten Morgen, Genosse Elefant“ geschafft, Juri nicht urteilen zu lassen. Auf trockene Art und Weise schildert er „nur“, was er sieht und erlebt. Herausgekommen ist ein satirisches Meisterwerk voller Zynismus.