Eine emotionale Geschichte über ein Mädchen mit einer Essstörung

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"Guy's Girl" von Emma V.R. Noyes ist eine sehr schön geschriebene und interessante Geschichte über ein Mädchen, das unter Essstörungen leidet.

Leider hat es einen Schwachpunkt, welcher nicht hätte sein müssen, aber von der Autorin sogar in den Titel miteinbezogen wurde und immer und immer wieder erwähnt wird. Die Protagonistin ist ein Guy's Girl, also ein Mädchen, das eher mit Männern abhängt und eher männliche Interessen hat, zumindest wird dies dem Leser ständig gesagt (statt gezeigt!). Dadurch fiel es mir besonders zu Beginn schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Man bekommt das Gefühl, das nur zwei Arten von Frauen existieren und die Protagonisten ist die einzige der zweiten Art. Zudem scheint die Protagonistin nur ein Guy's Girl zu sein, weil sie mit Männern abhängt zumindest wird sonst keine Eigenschaft deutlich, die aus ihr ein Guy's Girl macht, außer das sie als Kind mit ihren Brüdern herumgespielt hat, statt mit ihrer Schwester abzuhängen.

Dabei hat die Autorin eine sehr gute Arbeit geleistet, eine realistische und vielschichtige Protagonistin zu erschaffen, was dies leider noch trauriger macht. Dabei ist es ein wichtiger Punkt für ihre Essstörung, dass sie sich selber als Guy's Girl identifiziert und es gibt einige Stellen, in denen es auf eine gute und subtile Art erwähnt wird.

Alles in allem eine gute Geschichte mit nur einem, wenn auch wiederkehrenden Kritikpunkt. Zudem stört mich dieser Punkt nur so sehr, weil die Autorin gezeigt hat, dass sie mehr drauf hat, was nur für das Buch spricht! Somit kann ich das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen, da die Autorin eine gute Geschichte geschrieben hat, welche die emotionale Thematik der Essstörung sehr gut umgesetzt hat.