Es gibt nicht nur Gut und Böse

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liesmal Avatar

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Ein düsteres Bild ist auf dem Cover des Buches zu sehen: Ein erwachsener Mann und zwei Kinder stehen mit dem Rücken zum Betrachter weit oben – auf der Müllhalde? Sie blicken über die Hochhäuser der Stadt in die Weite. Der Himmel ist verdunkelt bis auf den Teil, der von den Personen verdeckt wird. Dort ist große Helligkeit zu erahnen.
Der Untertitel „Als Killer wird man nicht geboren. Man wird dazu gemacht.“ lässt schon Gänsehaut aufkommen.
Hades – der Namensgeber des Buches ist bekannt als „Herr der Unterwelt“ von Sydney.
Sein Leben verbringt er auf einer riesigen Müllhalde. Er lebt davon, gegen Geld Menschen zu „entsorgen“, die gewaltsam zu Tode gekommen sind. Als jedoch eines Tages zwei scheinbar tote Kinder zu ihm gebracht werden, regelt er den Auftrag nach seinem eigenen Gerechtigkeitsempfinden. Die Kinder Eden und Eric sind noch nicht tot, sondern schwer verletzt. Hades pflegt sie und erzieht sie als seine eigenen Kinder auf der Müllhalde. Sie bekommen eine sehr gute Ausbildung und werden Cops bei der Mordkommission von Sydney.
Ein Teil des Romans befasst sich mit der Geschichte von Eden und Eric, die nach einer Entführung mit ungeplanten Folgen bei Hades gelandet sind. Nach und nach erfährt der Leser immer mehr über die beiden Geschwister und die Aufarbeitung des Erlebten.
Doch auch weitere „eigenartige Typen“ im wahren Wortsinn finden Platz in dem Geschehen. Da gibt es den Junkie, der angekettet im Meer versenkt wurde, nur knapp dem Tod von der Schippe springen und berichten konnte, dass dort viele Kisten auf dem Meeresboden lagen.
Es wird auch berichtet von einem Mann, der als Kind beobachtet hat, wie eine Vogelmutter eines ihrer Jungen aus dem Nest schubste. Und er fragte sich dann, warum seine Mutter nicht auch seinen Bruder, der immer sehr schwach war, aus dem Nest geschubst hat.
Dieser Vergleich hat mich ganz besonders berührt.
Es werden sehr viele Tote gefunden. Die Menschen wurden auf brutale Weise umgebracht. Dass das Hauptaugenmerk der Autorin hierbei aber nicht darauf gerichtet wurde, sich in großen Einzelheiten über die Art der Mordgeschehen auszulassen, ist ein Beispiel dafür, dass die Spannung nicht vermindert wird, wenn nicht ständig Blut fließt.
Ein großartiger Roman, der mich sehr gefesselt hat. Es gibt nicht nur Gut und Böse.