Eine Geschichte über Liebe, Familie und Verlust

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adel69 Avatar

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Worum geht es?

Der Roman schildert das Leben einer Familie über mehrere Jahrzehnte, beginnend in den 1960er-Jahren. Sie wohnen zuerst in Nablus (Palästinensische Autonomiegebiete, Westjordanland, dann in Amman (Jordanien), in Kuwait und im Libanon.

Die Familiengeschichte beginnt mit Salma, die einst mit ihrem Mann Hassam und den drei Kindern Widad, Alia und Mustafa in Jaffa lebte.

Widad zieht dann mit ihrem Mann nach Kuwait - und der Focus der Roman richtet sich auf Alia, ihren Mann Atef und die beiden Töchter Souad und Riham und deren Familien.

Mustafa, der Bruder von Widad und Alia und Freund von Alias Mann Atef, lebt in den Erinnerungen seiner Familie weiter. Er kam in einem Krieg ums Leben. Atef schreibt ihm immer wieder Briefe, die er sammelt und die von seinen Enkeln gefunden und gelesen werden. Die Briefe sind wichtig, denn sie geben einen Blick auf die Familienvergangenheit.

Lange scheint es, dass die Familie nirgendwo richtig sesshaft wird. In Palästina ist es nicht sicher, also ziehen sie nach Kuwait, dann nach Amman. Aber auch von dort müssen sie gehen.

Meine Meinung:

Das Schicksal dieser Familie rund um Alia, Souad und Riham ist mitreißend und poetisch verfasst. Es berührt mich. Ich lese, wie diese Familie immer wieder versucht, sesshaft zu werden. Sie fliehen aus Jaffa, sie ziehen weg aus Nablus, einige hoffen, eine neue Heimat zu finden in Amman, andere ziehen nach Kuwait und versuchen dort ihr Glück. Eine Option ist auch, sich in Europa oder den USA niederzulassen – aber so richtig heimisch werden sie nirgendwo. Sie sind Getriebene, die zwar arabisch sprechen, aber dennoch in vielen arabisch-sprachigen Gegenden von der dortigen Bevölkerung nicht vollkommen akzeptiert werden.

Die Mitglieder der Familie sind sympathisch – und man möchte als Leser, dass es ihnen gut geht. Man lernt als Leser viel über ihre Traditionen, über Feste und darüber, wie wichtig Familie und der Kontakt zur Familie ist.

Ihr Leben ist nicht sicher. Die Situation änderte sich im Laufe der Jahre im Westjordanland. Es gab Kriege. Leute wurden umgebracht, Leute mussten fliehen, Leute versuchten zu überleben.

Gerade diese fremde Kultur sowie Salma, Alia und ihre Familie wecken mein Leseinteresse. Ich tauche ein in einer Gesellschaft, in der die Menschen nicht in der Sicherheit leben, in der wir in Deutschland leben. Es erschreckt und fasziniert gleichzeitig zu lesen, wie es dieser Familie geht. Bewundernswert finde ich, dass sie versuchen, aus allem das Beste zu machen.

Bei der Lektüre des Buches merke ich auch, wie wenig ich bisher über das Westjordanland, Kuwait, Jordanien, den Libanon und die Leute dort wusste. Das Buch verschafft mir einen gewissen Einblick, wie manche Leute dort leben und was sie erlebt haben.

„Häuser aus Sand“ ist eine Geschichte über Liebe und Verlust und darüber, was es bedeutet, eine Heimat zu haben und heimatlos zu sein. Es ist eine Geschichte über Rastlosigkeit, aber auch darüber, wie wichtig Familie und Familienzusammenhalt sind.