Familiengeschichte(n)

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silbernenadel Avatar

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Als ich die Leseprobe vor mir hatte, war ich sehr gespannt auf den Roman und habe mich sehr gefreut, dass ich ihn dann auch vorablesen konnte.

Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen, aber ich habe mich phasenweise recht gequält mit dem Roman. Ein paarmal war ich kurz davor abzubrechen.

Der Roman handelt von einer palästinensischen Familie, die über mehrere Generationen begleitet wird. Man erlebt mit wie die Familie mit der Staatsgründung Israels aus Jaffa vertrieben wird und sich in Nablus ansiedelt. Auch hier gibt es Probleme, vor allem die Mutter wird mit der neuen Heimat nicht warm. Es folgen Hochzeiten und Feste, die sehr ausführlich geschildert werden von der Vorbereitung an, worauf ich mich eigentlich gefreut habe, was mir dann aber leider manchmal doch zu langatmig wurde.

Weitere Abschiede folgen, neue Städte sollen Heimat werden, Beirut, Kuweit-Stadt, Amman, Paris, Boston. Aber auch hier gibt es Probleme mit dem Ankommen in der neuen „Heimat“, die keine innere Heimat wird.

Was mir gut gefallen hat, waren die Perspektivwechsel, da die Geschichte aus den Blickwinkeln verschiedener Familienmitglieder erzählt wird. Besonders die Mutter-Tochterbeziehungen standen im Vordergrund und da fand ich den Roman dann wieder so gut, dass ich doch immer weitergelesen habe.

Gut waren auch die Einblicke in eine doch recht fremde Kultur. Stark war der Roman auch dann, wenn es um Verlust, Trauer, innere wie äußere Heimatlosigkeit ging.