Heimat

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obilot Avatar

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Hala Alyans Roman handelt wie wohl kaum eine andere Geschichte von Heimat und Vertriebensein. Mit Salma beginnt die Erzählung. Bereits sie lebt in der Fremde. Geboren wurde sie im israelischen Jaffa. Als Muslima vertrieben befindet sie sich nun in Nablus. Doch die Fremde wird ihr nie zur Heimat und die Erinnerungen sind allzu schmerzhaft. Der Sohn Mustafa wird in Palästina ermordet. Ihre Töchter Alia und Widad ziehen ebenfalls wieder fort. Amman, Kuwait, Beirut, sind die neuen Heimstätten. Zwei Kinder von Alia, Karam und Souad, ziehen sogar noch weiter weg, nach Paris und in die USA. Damit wenden diese sich außerdem einer anderen Kultur und einem anderen Lebensstil zu, der für die Eltern teilweise nur schwer zu verstehen ist und für immer mehr Distanz sorgt, nicht nur räumlich sondern auch emotional. Die dritte Tochter Riham dagegen machte in ihrer Jugendzeit eine spirituelle Erfahrung, die sie immer religiöser werden lässt. Sie bleibt als einzige ihrer arabischen Heimat treu. Was alle Kinder Alias verbindet sind die Ehepartner mit denen die Mutter nicht einverstanden ist. Einen ganz anderen Weg schlägt der Stiefsohn Rihams ein. Er wendet sich einer radikalen Gruppe zu. Riham ist fassungslos.

Alyans Roman erstreckt sich über drei Generationen, die alle die Erfahrung von Heimatverlust und von teilweise persönlichen Entbehrungen machen. Sie schlagen neue Wege ein und finden neue Identitäten. Die Geschichte steht für die Lebenswege vieler Araber die ihre Heimat verlassen mussten und endet schließlich bei der gegenwärtigen Situation die wir heute erleben. Ein großartiger Roman der dem Leser das Leid vieler arabischer Familien etwas näher bringt.