Heimatlos

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Ein sehr schöner, berührender Roman über eine palästinensische Familie, die aufgrund des Krieges ihre Heimat verlassen musste, um in der Fremde überleben zu können. Im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingsdebatte auch ein sehr aktuelles Buch. Allerdings kommen unsere Flüchtlinge nicht aus Palästina, sondern aus Syrien oder Afghanistan . Und sie haben nicht diesen finanziellen Hintergrund, wie die palästinensische Familie Yacoub. Diese ist materiell gut abgesichert und kann sich an vielen Orten dieser Welt niederlassen und ein standesgemäßes Leben führen.
Die Geschichte umfasst eine große Zeitspanne, insgesamt ca. 50 Jahre und handelt von vier Generationen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass immer einer Person aus der Familie ein Kapitel gewidmet war, so kam man jedem Einzelnen sehr nahe. Obwohl bei einer so großen Zeitspanne große Veränderungen ganz natürlich sind, kann man doch bei jedem Familienmitglied eine innere Zerissenheit und Entwurzelung spüren. Andererseits kommen in dieser Familie Ereignisse vor, mit der auch viele andere Familien konfrontiert werden,z.B. die Scheidung von Souad oder die Alzheimererkrankung von Alia. Und letztendlich ist der Familienzusammenhalt, auch über Kontinente hinweg, deutlich zu spüren und gibt einem Hoffnung.
Ein leises, eindringliches Buch, das auf jeden Fall sehr lesenswert ist.