Heimatlos

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
schokoflocke Avatar

Von

Wegen Krieg muss Selma mit ihrer Familie die geliebte Heimat Jaffa verlassen.Die Familie ist reich und kann das Geld retten,in Nablus führt sie ein komfortables Leben,die trostlosigkeit des Flüchtlingslager ist der Familie erspart worden,aber trotzdem ist das Gefühl alles verloren zu haben übermächtig und überschatet das Familienglück.Die Geschichte der Familie Yacoub geht aber weiter,über 4 Generationen,mit neuen Kriegen,neuen Verlusten und neuen Wohnorten,nur das Gefühl der Entwurzelung bleibt beständig.
Ein interessantes psychologisches Familienporträt,in dem die Auswirkung des Krieges auf einzelne Personen im Vordergrund steht.Das Bild der Familie fand ich zutreffend und authentisch.Jeder für sich ist eine andere Persönlichkeit,jeder hat eigene Probleme und sucht den für sich besten Weg,es wird gestritten und kritisiert,aber in der Zeiten der Not sind sie (oft trotz der fehlenden Nähe) für einander da.Auch in Hinsicht auf palästinensiche Kultur,Lebensstil und Bräuche fand ich die Geschichte interessant und informativ.Der ruhige Schreibstil hat mir gefallen und trotz einigen Längen und großen Zeitsprüngen fand ich das Buch sehr angenehm zum lesen.Schade fand ich aber,dass die politische Ereignisse,die so gravirenden Einfluss auf das Familienleben haben,nur im Hintergrund bleiben und meistens nur mit einem Satz erwähnt werden.Bisschen mehr Details hätten die Geschichte wahrscheinlich noch interessanter und vollständiger gemacht.Aber auch so hat mir die Lektüre gut gefallen,weil das Gefühl der Sehnsucht nach Etwas ,was zwar ungreifbar,aber doch für immer verloren ist,sehr deutlich rüber kommt.