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„Häuser aus Sand“ ist ein Roman von Hala Alyan. Es erscheint am 18.06.2018 im Dumont Verlag.

Zusammenfassung:
Im Buch geht es um die Familie Yacoub, die im Laufe der Zeit und Generationen immer wieder gezwungen ist, ihre Heimat zu verlassen. Natürlich erleben dass die einzelnen Generationen ganz verschieden. Salma musste von Jaffa nach Nablus fliehen, wobei ihr die neue Heimat stehts fremd blieb. Für ihre Kinder hingegen ist Nablus die geliebte Heimat. Alia, ihre jüngste Tochter, kann durch den Sechstagekrieg nicht nach Nablus zurück und findet in Kuwait Zuflucht und eine neue Bleibe. Diese ist ihr allerdings genauso verhasst, wie ihrer Mutter Nablus. Ihre Kinder wiederrum mögen Kuwait und sehen es als ihre Heimat an.

Meine Meinung:
Das Cover zeigt scheinbar eine verblühende Lilie. Dieses Symbol ist unter Anderem bekannt für Entschlossenheit, Tatkraft, Einheit und Vergänglichkeit. Meiner Meinung nach passt sie dadurch gut auf das Cover des Buches. Den Buchtitel finde ich verwirrend, da er nicht zum amerikanischen Originaltitel passt.
Das Buch beginnt im Jahr 1963 mit der Geschichte von Salma. Kapitelweise erfährt der Leser die Familiengeschichte chronologisch aus der Sichtweise der einzelnen Familienmitglieder. Angefangen bei Salma, über Atef bis hin zu Manar. Hier hat mir der Stammbaum am Anfang des Buches sehr geholfen, nicht den Überblick zu verlieren. Die Personen sind von der Autorin passend beschrieben. Man kann sich ein gutes Bild von ihnen machen. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, wobei ich mich erst an die wechselnden Perspektiven gewöhnen musste. Das ging aber relativ schnell. Durch die verschiedenen Perspektiven bekommt der Leser einen facettenreichen Einblick in die Familiensituation.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Man bekommt einen Einblick in das Familienleben einer palästinensischen Familie. Ich fand das sehr spannend und habe einige Parallelen (ausgenommen vom Krieg) zu europäischen Familien gesehen. Dort gibt es bspw. ähnliche Konflikte zwischen Eltern und ihren Kindern. Sie haben vergleichbare Ängste und Hoffnungen (beruflich oder privat) bezüglich ihrer weiteren Zukunft wie Menschen, die in Europa leben. Der Erzählstil ist toll und macht das Buch spannend. Man fühlt mit den einzelnen Personen mit und kann ihre Handlungen besser verstehen. Das Buch hat einen hohen Unterhaltungswert und ist z.B. gut für den Sommerurlaub geeignet. Es regt zudem zum Nachdenken an und ist keine ganz leichte Kost. Frauen sind hier die bevorzugte Zielgruppe.