Nichts ist für die Ewigkeit

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Der Titel verheißt schon das Wechselvolle im Leben. Häuser aus Sand sind nicht für die Ewigkeit gebaut und bieten keine Sicherheit für ein ganzes Leben. Die Autorin beschreibt das Leben der palästinensischen Familie Yacoub, die wegen der Unruhen im Nahen Osten immer wieder ihre Häuser verlassen muß, um andernorts einen Neuanfang zu wagen. Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Generationen, was das Buch so interessant und spannend macht. Während die älteren an ihren Traditionen und Gewohnheiten festhalten wollen, streben die Jüngeren nach Fortschritt und Weiterentwicklung. Sie verlassen ihre Heimat und leben in Paris, Beirut oder Los Angeles.

Das Buch widmet seinen Protagonisten jeweils ein eigenes Kapitel, wodurch der Leser sich mit allen Personen auseinandersetzen kann. Allen voran die Mutter, Salma, die mit ihem Mann und ihren drei Kindern nach der Flucht aus Jaffa in Nablus ein neues zu Hause findet. Hier bereitet sie die Hochzeit ihrer jüngsten Tochter Alia mit Atef vor, die beide zum Leidwesen von Alia nach Kuwait ziehen werden. Alia ist streng und manchmal unnachgiebig bei der Erziehung ihrer drei Kinder, während Atef ein stiller, gerechter und ausgleichender Mann ist. Die Kinder wenden sich mit Problemen lieber an den Vater. Eigentlich ist das Buch eine ganz normale Familiengeschichte, die über einen Zeitraum von 50 Jahren erzählt wird. Vor dem Hintergrund der Konflikte im Nahen Osten werden dem Leser aber die Schwierigkeiten der Menschen dort vor Augen geführt und ich habe viel gelernt über das Leben der Menschen in Palästina und Israel, über ihre Ängste und ihren Überlebenskampf. Vieles hatte ich bis dahin so nicht gewußt. Die Autorin hat in wunderbarer Weise ein zeitgemäßes Buch geschrieben. Ich bin froh, daß ich es gelesen habe.