Viel verschenktes Potenzial

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Von

"Hafenkino - Mein Mann, seine Alte und ich" von Steffi von Wolff

Aufbau und Hintergrund des Buches
Es handelt sich eine autobiographische Sammlung diverser Erlebnisse aus dem Leben der Autorin mit ihrem segelbegeisterten Mann. Angeblich wurden die verschiedenen Kapitel so oder so ähnlich bereits früher in einem Yacht-Magazin veröffentlicht für welches Steffi von Wolff schreibt.

Inhalt
Das Buch ist eine Sammlung von Erlebnissen, Abenteuern und Anekdoten aus dem Leben der Autorin, welches sie nicht nur mit ihrem Mann, sondern auch mit dessen Boot teilt, der "Alten". Vom Kennenlernen angefangen, über die ersten Jahre der Beziehung, bis hin zum darauf folgenden Alltag begleitet man das Pärchen in ihrem Leben, welches sich offensichtlich mehr um die Segelleidenschaft ihres Mannes dreht als sonst irgendetwas.

Kritik
Das Buch hat mich vom Cover und dem Klappentext her total angesprochen und ich habe mich auf lustige Anekdoten aus der Welt der SeglerInnen und auf Abenteuer der Autorin gefreut, die ihr innerhalb der Dreiecksbeziehung "Mann-Boot-Frau" widerfahren sind.

Obwohl die beschriebenen Situation und Geschichten durchaus großes Potenzial für ein Feuerwerk an Komik bieten, wurden meine Erwartungen leider weitgehend enttäuscht. Vor allem auch dahingehend was ich von der Autorin, Steffi von Wolff, schon gelesen habe. Normalerweise schreibt sie frisch, frei, überraschend und locker. Diesen Stil konnte die Autorin in dieses Buch leider nicht einbringen.
Die eingebauten "Lachmomente" sind bei mir nicht wirklich angekommen, da sie auf mich erzwungen und aufgesetzt wirkten. Der Fairness halber möchte ich an dieser Stelle aber anmerken, dass ich Österreicherin bin und daher in diesem Zusammenhang die bekannte "deutsch-österreichische Humorbarriere" zu berücksichtigen ist.
Zudem hatte ich das Gefühl, dass die Autorin versucht hat kurze Geschichten durch, für das Verständnis und den Erzählfluss, nicht notwendige Details und Ausschmückungen künstlich in die Länge zu ziehen. Das hat dem Buch leider nicht gut getan - eventuell ist dieser Effekt der Tatsache geschuldet, dass es sich um eine Sammlung von einzelnen (wahrscheinlich ursprünglich kürzer gehaltenen) Kolumnen handelt.

In manchen Momenten wurde ich beim Lesen mitgenommen auf das Abenteuer Segeln und konnte mich in die jeweilige Situation und ihre Protagonisten hinein versetzen. Unglücklicherweise waren diese Momente so spärlich gesät, dass mich dieses Buch nie richtig "packen" konnte.
Vielleicht muss der/die LeserIn dieses Buchs aber auch selbst wirklich passionierte/r SeglerIn sein, um sich in den Erzählungen richtig wiederzufinden.

Zusammengefasst hat das Buch meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen und ich habe es nur aus Respekt der eigentlich sehr talentierten und erfolgreichen Autorin gegenüber zumindest bis zur Hälfte gelesen.