Toller Schreibstil, spannend und vielschichtig aufgebaut
Susanne Gregors klarer, schnörkelloser Schreibstil gefiel mir auf Anhieb, und ich weiß bereits nach wenigen Seiten, dass ich dieses Buch lieben werde. Das Buch beginnt gewissermaßen mit dem Ende, lässt die Frage offen, was genau passiert ist - ein Verbrechen oder ein Unfall? Dann geht es in der Zeit zurück, beleuchtet die Vorgeschichte und damit ein spannendes, wichtiges und vielschichtiges Thema: Die Pflege von Angehörigen durch osteuropäische Pflegekräfte, die selbst große persönliche Strapazen auf sich nehmen, um im Westen den nötige Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Unweigerlich prallen verschiedene Welten, Lebensstandards aufeinander, und Missverständnisse sind vorporgrammiert, sei es durch einseitige Vorstellungen oder einfach Gedankenlosigkeit. Eine pflegende Person in den Haushalt zu integrieren, ist immer ein Drahtseilakt: Es besteht ein Arbeitsverhältnis, und dennoch ist die Pflegekraft unweigerlich am Familienleben beteiligt.
Die Charaktere wirken realistisch und lebendig, und ich konnte mich vor allem in Paulina sehr gut hineinversetzen. Auf gewisse Weise konnte ich jedoch auch Klara verstehen. Der Roman klingt nach einem echten Highlight!
Die Charaktere wirken realistisch und lebendig, und ich konnte mich vor allem in Paulina sehr gut hineinversetzen. Auf gewisse Weise konnte ich jedoch auch Klara verstehen. Der Roman klingt nach einem echten Highlight!