Absturz
Die Geschichte fängt sehr harmlos an, mit der Einstellung von Paulina als Pflegekraft. Doch schnell merkt man die Unterschiede im Leben von Paulina und Klara. Während Paulina sich aufopfert, ihre Kinder gegen deren Willen bei der Oma lässt und ständig zwischen ihrem Arbeitsplatz in Österreich und ihrer Heimat in der Slowakei pendelt, lebt Klara einfach ihr bisheriges Leben weiter. Man spürt sehr schnell, dass Klara ihr Privileg gar nicht wertschätzt und ihre Macht auslebt. Ich fand den Einblick in das Leben einer Pflegerin gut gelungen. Die Autorin beschreibt nämlich sehr gut, was in Paulinas Heimat und mit ihren Kindern und ihrer Familie passiert. Der innere Zwist, nicht immer für die Seinigen da sein zu können und auch noch vom Arbeitgeber von oben herab behandelt zu werden, wird anschaulich beschrieben. Irgendwann fängt es in Paulina verständlicherweise an zu brodeln. Der Schreibstil ist klar und verständlich, man kann dem Geschehen sehr gut folgen. Mir hat gut gefallen, dass erst das Ende erzählt wurde und dann wird erzählt, wie es dazu überhaupt gekommen ist. Dadurch bleibt es bis zum Ende sehr spannend, wie es zu dem Absturz kam. Es gibt durchaus amüsante Episoden und so ist die Geschichte sehr unterhaltsam, obwohl das Thema eher von ernsterer Natur ist.